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Seybold, August; Egle, Karl; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1939, 1. Abhandlung): Untersuchungen über Chlorophylle — Heidelberg, 1939

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https://doi.org/10.11588/diglit.43759#0020
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A. Seybold und K. Egle:

tige Methanol ausgewaschen, und die Bakteriophaeophytine (abge-
kürzt B. Ph.) wurden in Äther spektroskopisch geprüft.
B. Ph. a ist violett, B. Ph. b braungelb. Die ätherische Lösung
von B. Ph. a fluoresziert nicht, die von B. Ph. b fluoresziert da-
gegen rot.
B. Ph. a hat folgendes Spektrum:
E. . . . 710; I. 692- 674; II. 629-617; III. 542—520;
IV. 497—491; V. 470—455; 444 .. . E.
Reihenfolge der Intensitäten: III, I, IV, V, II.
B. Ph. b hat folgendes Spektrum:-
E. ... 710; I. 690—665; II. 630—620; III. 545—520;
IV. 503—484 ; 460 ... E.
Reihenfolge der Intensitäten: I, III, IV, II.
Das B. Ph. a unterscheidet sich hinsichtlich der Bandeninten-
sitäten von dem B. Ph. b eindeutig. Bei diesem liegt die stärkste
Bande im Rot, bei jenem dagegen im Blaugrün.
Vergleichen wir das von Fischer u. Hasenkamp (1935. S. 157)
für B. Ph. a angegebene Spektrum mit unseren Befunden, so
ergibt sich eine gute Übereinstimmung mit unserem B. Ph. a, vor
allem, wenn wir auf die Reihenfolge der Bandenintensitäten
achten. Schneider teilt ein B. Ph.-Spektrum mit der stärksten
Bande im Rot (700—660) mit, was unserem B. Ph. b entspricht.
Von den Bakterienphaeophorbiden gibt Schneider zwei an. Da
die B. Phaeophorbide und die B. Phaeophytine, analog den Phaeo-
phorbiden und Phaeophytinen der Chlorophylle, nahezu überein-
stimmende Spektren haben, können wir wohl unsere B. Ph.-Spek-
tren mit den B. Phaeophorbidspektren Schneider’s vergleichen.
Es besteht eine leidliche Übereinstimmung, wenn Schneider’s
Phaeophorbid a mit unserem B. Ph. b und sein Phaeophorbid b
mit unserem B. Ph. a verglichen wird. Die Phaeophytine bzw.
-phorbide mit der stärksten Bande im Blaugrün sind sicherlich
dem B. Chi. a, diejenigen mit der stärksten Bande im Rot dem
B. Chi. b zuzuordnen.
Ein Farbumschlag bei der Phasenprobe mit 30%-iger methanoli-
scher Kalilauge trat bei beiden B. Chien, nicht deutlich in Erschei-
nung. Wenn ein Farbumschlag vorhanden ist, so verläuft er sehr
rasch. Die bei der Verseifung entstehenden wasserlöslichen, nicht-
fluoreszierenden „Bakteriochlorophylline“ (abgekürzt B. Chln) unter-
scheiden sich in der Farbe und in ihrem Spektrum eindeutig.
 
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