Kundt’schen Regel bei Chlorophyllspektren
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nach der KuNDT’schen Regel der Fall sein müßte. Bei den alkoho-
lischen Phäophytinlösungen sind diese Ausnahmen jedoch nicht
festzustellen. Worauf die abnorme Bandlage der alkoholischen
Chlorophyllösungen zurückzuführen ist, kann ich zunächst nicht
angeben, vor allem deshalb, weil bei den Phäophytinen diese
Ausnahmen nicht gefunden wurden (s. w. u.). Die Tab. 1 zeigt
nun, daß die KuNDT’sche Regel für die Bandlage der Chlorophylle
in den übrigen Lösungsmitteln gilt. Für die Lage der Phäophytin-
banden hat die Regel in allen verwendeten Lösungsmitteln
Gültigkeit.
Bei Chlorophyll-a-Lösungen in Dichloräthan und Azeton konnte
ich im Gegensatz zu den Ergebnissen Mackinney’s keine Aus-
nahme von der KuNDT’schen Regel feststellen. Durch folgenden
Versuch ließ sich jedoch wahrscheinlich machen, daß Mackinney
die Spektren azetonischer Chlorphyll-a-Lösungen mit denen eines
Gemischs von Chlorophyll a -j- Phäophytin a in Dichloräthan ver-
glich. Löst man nämlich Chlorophyll a und Chlorophyll b in Di-
chloräthan, so kann man schon nach kurzer Zeit beobachten, daß
sich die Farbe der Chlorophyll-a-Lösung ändert und diese einen
schmutzig-grünen Farbton annimmt. Nach einigen Stunden sieht
die Lösung von Chlorophyll a ganz grau aus, während die Chloro-
phyll-b-Lösung zu diesem Zeitpunkt ihren ursprünglichen Farbton
noch besitzt und erst nach zwei bis drei Tagen braungelb wird.
Verfolgt man diesen Farbumschlag im Spektroskop, so kann man
feststellen, daß sich in Dichloräthan gelöstes Chlorophyll a inner-
halb weniger Stunden quantitativ in Phäophytin umwandelt. Im
Chlorophyll-b-Molekül erfolgt die Abspaltung des Magnesiums
viel langsamer, worauf bereits früher (s. S. 20) hingewiesen wurde.
Tabelle 2
Zeitpunkt der Beobachtung
Bandenmitte in Angström-Einheiten
Chlorophyll a
Chlorophyll b
sofort nach der Elution
6642
6479
nach 1 Stunde
6670
6479
nach 12 Stunden
6680
6492
nach 48 Stunden
6681
6557
Die Tabelle 2 zeigt die Verschiebung der Hauptrotbande
während der verschieden schnell verlaufenden Umwandlung von
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nach der KuNDT’schen Regel der Fall sein müßte. Bei den alkoho-
lischen Phäophytinlösungen sind diese Ausnahmen jedoch nicht
festzustellen. Worauf die abnorme Bandlage der alkoholischen
Chlorophyllösungen zurückzuführen ist, kann ich zunächst nicht
angeben, vor allem deshalb, weil bei den Phäophytinen diese
Ausnahmen nicht gefunden wurden (s. w. u.). Die Tab. 1 zeigt
nun, daß die KuNDT’sche Regel für die Bandlage der Chlorophylle
in den übrigen Lösungsmitteln gilt. Für die Lage der Phäophytin-
banden hat die Regel in allen verwendeten Lösungsmitteln
Gültigkeit.
Bei Chlorophyll-a-Lösungen in Dichloräthan und Azeton konnte
ich im Gegensatz zu den Ergebnissen Mackinney’s keine Aus-
nahme von der KuNDT’schen Regel feststellen. Durch folgenden
Versuch ließ sich jedoch wahrscheinlich machen, daß Mackinney
die Spektren azetonischer Chlorphyll-a-Lösungen mit denen eines
Gemischs von Chlorophyll a -j- Phäophytin a in Dichloräthan ver-
glich. Löst man nämlich Chlorophyll a und Chlorophyll b in Di-
chloräthan, so kann man schon nach kurzer Zeit beobachten, daß
sich die Farbe der Chlorophyll-a-Lösung ändert und diese einen
schmutzig-grünen Farbton annimmt. Nach einigen Stunden sieht
die Lösung von Chlorophyll a ganz grau aus, während die Chloro-
phyll-b-Lösung zu diesem Zeitpunkt ihren ursprünglichen Farbton
noch besitzt und erst nach zwei bis drei Tagen braungelb wird.
Verfolgt man diesen Farbumschlag im Spektroskop, so kann man
feststellen, daß sich in Dichloräthan gelöstes Chlorophyll a inner-
halb weniger Stunden quantitativ in Phäophytin umwandelt. Im
Chlorophyll-b-Molekül erfolgt die Abspaltung des Magnesiums
viel langsamer, worauf bereits früher (s. S. 20) hingewiesen wurde.
Tabelle 2
Zeitpunkt der Beobachtung
Bandenmitte in Angström-Einheiten
Chlorophyll a
Chlorophyll b
sofort nach der Elution
6642
6479
nach 1 Stunde
6670
6479
nach 12 Stunden
6680
6492
nach 48 Stunden
6681
6557
Die Tabelle 2 zeigt die Verschiebung der Hauptrotbande
während der verschieden schnell verlaufenden Umwandlung von