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Hausser, Isolde; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1939, 4. Abhandlung): Ultrakurzwellen: Physik, Technik und Anwendungsgebiete — Heidelberg, 1939

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https://doi.org/10.11588/diglit.43762#0004
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4

Isolde Hausser :

kungsgrades von 75 °/0 auf 50 °/0 oder 20 °/0, bis schließlich die
Röhre gänzlich als Erzeuger von Schwingungen versagt.
Dieses Versagen normaler Senderöhren bei kurzen Wellen
hat im Wesentlichen zwei Gründe. Erstens werden die Kreis-
impedanzen der Schwingungskreise beim Übergang zu kürzeren
Wellen immer kleiner. Die Eigenkapazitäten der Elektroden, die
Selbstinduktionen der notwendigen Verbindungsleitungen verhin-
dern es, die Schwingkreise günstig zu dimensionieren. Der
Wechselstromwiderstand des Schwingungskreises bei diesen hohen
Wechselzahlen sinkt bald unter den Wert des Röhrenwider-
standes. Als Folge davon wird die Röhre nicht mehr ausgesteuert,
es tritt ein unterspannter Zustand ein, der Wirkungsgrad fällt ab.
Auch die phasenrichtige Rückkopplung wird durch die störenden
Selbstinduktionen und Eigenkapazitäten der Leitungen und der
Röhre erschwert und schließlich verhindert, sodaß die Röhre
nicht mehr einsetzt.
Die zweite wesentliche Ursache für das Versagen normaler
Senderöhren für Ultrakurzwellen-Erzeugung ist die Elektronen-
trägheit. Soll die Röhre von immer schnelleren Frequenzen ge-
steuert werden, so gelangt man schließlich in einen Bereich, in
dem die Schwingungsdauer in die Größenordnung der Laufzeit
kommt, die die Elektronen bei den vorgegebenen Spannungen
und Röhrendimensionen brauchen, um ihre Wege in der Röhre
zurückzulegen. Die statischen Kennlinien und die daraus abge-
leiteten charakteristischen Größen der Röhren gelten nur, solange
die Schwingungsdauer T wesentlich größer als die Elektronen-
laufzeit d ist. Sobald das nicht der Fall ist, tritt eine Phasenver-
schiebung zwischen der Steuer-Gitterwechselspannung und dem
Anodenwechselstrom ein. Der Anodenwechselstrom eilt der Gitter-
wechselspannung nach, umsomehr, je größer d ist. Diese Phasen-
verschiebung, die auf der Elektronenträgheit beruht, kann theo-
retisch beliebig große Werte annehmen. Der Phasenwinkel be-
rechnet sich aus
φ d
2^ = T
zu
φ — = ω&.
Die ultradynamische Kennlinie ergibt sich also aus dem Zusam-
menwirken zweier phasenverschobener Winkelfunktionen, nämlich
der Gitter-Steuerspannung
 
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