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Hausser, Isolde; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1939, 4. Abhandlung): Ultrakurzwellen: Physik, Technik und Anwendungsgebiete — Heidelberg, 1939

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https://doi.org/10.11588/diglit.43762#0016
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16

Isolde Hausser:

und 20 cm Wellenlänge benützten. Die Parallel-Drähte werden an
beiden Enden durch Kupferplatten begrenzt, deren Resonanzab-
stand gleich der halben Wellenlänge ist. Wird in der Mitte zwi-
schen den Platten ein Meßkölbchen mit Platinelektroden an die
Drähte angeschlossen, so verringert sich der Resonanzabstand
der Platten. Aus dieser Abstandsänderung findet man die Dielek-
trizitätskonstante der Substanz im Meßkölbchen. Die eine der

Platten ruht bei der Messung. An ihr erfolgt die Meß-Sender-
Ankopplung durch eine kleine Drahtschleife oberhalb der Parallel-
drähte, die von einer konzentrischen, abgestimmten Rohrleitung
gespeist wird. Der Meßkreis, ein Röhrengleichrichter, ist auf der
Rückseite der beweglichen Platte befestigt und wird von ihr mit-
getragen, er ist ebenfalls durch eine kleine Drahtschleife ange-
koppelt. Damit bei den Resonanzeinstellungen das Meßkölbchen
sich immer in der Mitte zwischen den Platten befindet, wird zu-

gleich mit der beweglichen Platte auch das Paralleldrahtsystem
vorwärts transportiert, allerdings nur mit der halben Geschwin-
digkeit.
Beim Übergang zu noch kürzeren Wellen versagt auch diese
Methode. Für Zentimeter-Wellen kann nur noch im Strahlungsfeld
gearbeitet werden. Das Schema einer solchen Anordnung wie sie

Bild 16. Strahlungsfeld-Methode
für λ <C 20 cm.


im Institut von Herrn Staatsrat
Prof. A. Esau zur Untersuchung
verschiedener Materialien bei
Zentimeterwellen benutzt wird,
zeigt Bild 16. Die mit einem
Hohlspiegel konzentrierte
Strahlung eines kleinen Dipols
wird unter 45° an einem Me-
tallspiegel nach unten reflek-
tiert, wo sie dann zum zweiten
Mal an der zu untersuchenden

Substanz reflektiert wird. Brechungsindex und Absorptionskoeffi-
zient werden nach den Formeln der Optik berechnet.

Zum Schluß meiner technischen Ausführungen möchte ich noch
darauf hinweisen, daß der Hochfrequenztechniker, sobald er mit
Ultrakurzwellen arbeitet, auch seine Kenntnisse von den Isolier-
stoffen revidieren muß. Isolierstoffe wie Hartgummi, Glas, Perti-
nax, die für lange Wellen recht gut brauchbar sind, erhitzen sich
sehr stark im Ultrakurzwellenfeld. Tabelle 1 zeigt Verlustwinkel
 
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