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Becksmann, Ernst; Richter, Wolfgang; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1939, 6. Abhandlung): Die ehemalige Neckarschlinge am Ohrsberg bei Eberbach in der oberpliozänen Entwicklung des südlichen Odenwaldes — Heidelberg, 1939

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https://doi.org/10.11588/diglit.43764#0016
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Ernst Becksmann : Die geologischen
in der Tongrube aufgeschlossenen Eberbacher Schichten durch-
gängig grau, der liegende Teil dagegen rot bis rotbraun.
Diese Farbgrenze ist zugleich eine sedimentpetrographische Grenze
(vgl. Beitrag Richter). Wegen ihrer petrographischen Zusammen-
setzung müssen die in den Bohrungen 2 und 3 zwischen den
braunroten Liegendschichten und dem Abraum eingeschalteten je
10 cm gelber bzw. gelbbrauner toniger Sand zum liegenden Teil
der Eberbacher Schichten gezogen werden. Die Obergrenze der
vorwiegend braunroten unteren Eberbacher Schichten liegt in
Bohrung 1 bei 146,55 m, in Bohrung 4 bei 147,60 m und in Boh-
rung 6 bei 145,20.
Die obere graue Abteilung der Eberbacher Schichten stellt
keine einheitliche Ablagerung dar. Im gesamten Bereich der West-
wand der Grube weisen diese Schichten einen hohen Feldspat-
gehalt auf, der zwischen 10 und 18% schwankt. Die grauen
Schichten der Südwand (Grabung einschließlich Fossillinse, oberer
Teil der Bohrung 4) führen demgegenüber nur 5—6% Feldspat.
Die grauen Schichten der Westwand kleiden den Westhang des
Trockentales aus, dürften also gegenüber den feldspatärmeren
Schichten den älteren Teil des grauen Schichtenkomplexes dar-
stellen. Dementsprechend sei der liegende braunrote Teil der
Eberbacher Schichten mit 2—6 % Feldspat als Eberbach I, der
graue feldspatreiche als Eberbach II und der graue feldspatärmere
als Eberbach III bezeichnet.
Die Oberkante von Eberbach I, deren Höhenlage zwischen
145,20 und 147,60 m, also um 1,40 m, schwankt, stellt eine schwach
wellige Aufschüttungs- bzw. Erosionsfläche dar. Die Natur dieser
Fläche ist auf Grund der Bohrungen nicht sicher zu entscheiden.
Der schroffe Übergang in Farbe und Feldspatgehalt spricht aber
dafür, in ihr eine Erosionsfläche, die somit eine Sedimentations-
unterbrechung bedeutet, zu sehen. Aus dem Profil (Abb. 3) geht
hervor, daß Eberbach III ein in Eberbach II bis herunter auf
Eberbach I eingeschnittenes Relief ausfüllt. Da in der Grube Eber-
bach II bis mindestens 156,15 m reicht, beträgt das hier nach-
weisbare vertikale Mindestmaß dieses Erosionsreliefs unter Eber-
bach III 8,50 m. Ob die von Hasemann am Scheuerberg beob-
achteten höchsten Eberbacher Schichten Eberbach II oder III an-
gehören, wissen wir nicht. Im ersten Fall würde das Relief unter
Eberbach III noch um rund 10 m zu vergrößern sein.
Entsprechend der schon mit bloßem Auge feststellbaren, durch
 
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