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Becksmann, Ernst; Richter, Wolfgang; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1939, 6. Abhandlung): Die ehemalige Neckarschlinge am Ohrsberg bei Eberbach in der oberpliozänen Entwicklung des südlichen Odenwaldes — Heidelberg, 1939

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https://doi.org/10.11588/diglit.43764#0091
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IV.

Pflanzliche Reste aus der Tongrube am Ohrsberg
bei Eberbach im NeckartaL
Von
Dr. Elise Hofmann,
Dozentin der Paläobotanik an der Universität Wien.

In den grauweißen bis rötlichen, sandigen Tonen und tonigen
Sanden, die nach Becksmann x) als „EberbacherSchichten“ einer
alten Neckarschlinge eingelagert sind, wurden schon früher zahl-
reiche Zapfen- und Holzreste geborgen, welche H. Glück * 2) als
Picea excelsa var. alpestris Brügger bestimmte.
Eine Reihe von Proben, die bei der Gemeinschaftsarbeit des
geol.-pal. Institutes der Universität Heidelberg aus dieser Ton-
grube 1938 gewonnen wurden, erhielt ich zur mikroskopischen
Untersuchung zugesandt. Der Erhaltungszustand dieser Reste läßt
zwei Typen unterscheiden: Holzkohlenstückchen und weiters
zahlreiche größere und kleinere Stücke bräunlichen, überaus
splittrigen Holzes. Letztere machen schon äußerlich den Ein-
druck sehr starker Zerstörung, sind überaus brüchig und zerfallen
bei geringstem Drucke. Wie sehr auch die Gewebe des Holzes
durch den Fossilisationsprozeß gelitten haben, zeigt die mikro-
skopische Untersuchung, die oft nach mühevollem Präparieren
erst die diagnostisch notwendigen Einzelheiten des Gewebebaues
zutage fördern konnte. Bei manchen Stücken sind die Elemente
des Holzkörpers in völligem Zerfall begriffen und täuschen reiche
Schraubenverdickung vor, die sich aber bei genauer Betrachtung
als Anhäufung feiner, dicht gelagerter Schrägrisse der Tracheiden
zu erkennen gibt. Man wird selten ein Nadelholz finden, das,
auch wenn es fossil oder subfossil ist, einen so hohen Grad vor-
geschrittenen Zerfalles zeigt. Bei vielen Stücken sind auch die
h Siehe die erste Abhandlung dieses Heftes 2 der Beiträge zur Geo-
logie und Paläontologie des Tertiärs und des Diluviums in der Umgebung
von Heidelberg. (=- Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der
Wissenschaften, math.-naturw. Klasse, 1939, 6. Abhandlung.)
2) H. Glück: Die fossile Fichte aus dem Neckartal. Mitt. Gr. Bad. Geol.
Landesanst. Bd. 4, Heft 4, 1903.
 
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