Verhältnisse am Ohrsberg bei Eberbach
19
sicher um Oberlaufgesteine. Die Muschelkalk-Hornsteine können
zu einem Teil noch aus der Heilbronner Mulde stammen, nicht
jedoch die Malm-Hornsteine, die im Schwäbischen Jura beheimatet
sind. Da diese Hornsteine in den entkalkten Höhenschottern der
Heilbronner Mulde (E. Koken 1900) mit Buntsandstein vergesell-
schaftet sind, der dem Schwarzwald entstammt, ist damit zu
rechnen, daß ein beträchtlicher Teil der Buntsandstein-Gerölle der
Eberbacher Schichten nicht im Odenwald, sondern im Schwarz-
wald beheimatet ist.
Wären diese Oberlaufgesteine damals aus ihrem Heimatgebiet
vom Neckar herangeschafft worden, so hätte das eine Schlepp-
kraft des Flusses zur Voraussetzung, die in krassem Widerspruch
zu der mangelhaften Sortierung und der geringen Korngröße der
Eberbacher Schichten steht. Es bleibt nur die Möglichkeit, diese
Gerolle von einer benachbarten älteren Neckarterrasse herzu-
leiten, die durch Seitenbäche bzw. durch Seitenerosion des Neckars
zur Eberbach-Zeit zerstört wurde. Derartige kalkfreie Schotter-
terrassen vom petrographischen Habitus der Heilbronner Höhen-
schotter konnten durch W. Hasemann (1930) und Verfasser an
mehreren Stellen oberhalb Eberbach bis zur Grenze gegen den
Muschelkalk festgestellt werden. Möglicherweise entstammen die
Keupersandsteingerölle aus der Schachtgrabung der gleichen Ter-
rasse. Die nur an einem Punkt als Seltenheit gefundenen Muschel-
kalkgerölle dagegen sind nicht aus einer älteren Terrasse herzu-
leiten. Es wäre zwar denkbar, daß diese Terrasse ihren ursprüng-
lichen Kalkgeröllanteil erst durch Verwitterung nach Ablagerung
der Eberbacher Schichten verloren hätte. In diesem Fall müßten
aber Kalkgerölle viel häufiger in diesen Schichten auftreten. Die
drei Muschelkalkgerölle werden vom Nordflügel der Heilbronner
Mulde, etwa aus der Gegend von Neckarelz, herzuleiten sein.
b) Buntsandstein-Schotter.
Über dem Komplex III der Eberbacher Schichten folgen in dem
Anschnitt der Grabung in der Südwand der Grube 0,15 m braun-
roter Sand und dann 1,30 m Buntsandsteinschotter. Die Unter-
kante liegt hier bei 151,10 m, im Hilfsschlitz (zwischen Grabung
und Südschlitz) bei 150,85 m, an der Westwand dagegen bei rund
155 m. Zwischen Nord- und Südschlitz wurde die Basis (auf
Eberbach II) mit 15—30° zur Grube einfallend angetroffen. Die
Buntsandsteinschotter füllen in einer Mächtigkeit von über
19
sicher um Oberlaufgesteine. Die Muschelkalk-Hornsteine können
zu einem Teil noch aus der Heilbronner Mulde stammen, nicht
jedoch die Malm-Hornsteine, die im Schwäbischen Jura beheimatet
sind. Da diese Hornsteine in den entkalkten Höhenschottern der
Heilbronner Mulde (E. Koken 1900) mit Buntsandstein vergesell-
schaftet sind, der dem Schwarzwald entstammt, ist damit zu
rechnen, daß ein beträchtlicher Teil der Buntsandstein-Gerölle der
Eberbacher Schichten nicht im Odenwald, sondern im Schwarz-
wald beheimatet ist.
Wären diese Oberlaufgesteine damals aus ihrem Heimatgebiet
vom Neckar herangeschafft worden, so hätte das eine Schlepp-
kraft des Flusses zur Voraussetzung, die in krassem Widerspruch
zu der mangelhaften Sortierung und der geringen Korngröße der
Eberbacher Schichten steht. Es bleibt nur die Möglichkeit, diese
Gerolle von einer benachbarten älteren Neckarterrasse herzu-
leiten, die durch Seitenbäche bzw. durch Seitenerosion des Neckars
zur Eberbach-Zeit zerstört wurde. Derartige kalkfreie Schotter-
terrassen vom petrographischen Habitus der Heilbronner Höhen-
schotter konnten durch W. Hasemann (1930) und Verfasser an
mehreren Stellen oberhalb Eberbach bis zur Grenze gegen den
Muschelkalk festgestellt werden. Möglicherweise entstammen die
Keupersandsteingerölle aus der Schachtgrabung der gleichen Ter-
rasse. Die nur an einem Punkt als Seltenheit gefundenen Muschel-
kalkgerölle dagegen sind nicht aus einer älteren Terrasse herzu-
leiten. Es wäre zwar denkbar, daß diese Terrasse ihren ursprüng-
lichen Kalkgeröllanteil erst durch Verwitterung nach Ablagerung
der Eberbacher Schichten verloren hätte. In diesem Fall müßten
aber Kalkgerölle viel häufiger in diesen Schichten auftreten. Die
drei Muschelkalkgerölle werden vom Nordflügel der Heilbronner
Mulde, etwa aus der Gegend von Neckarelz, herzuleiten sein.
b) Buntsandstein-Schotter.
Über dem Komplex III der Eberbacher Schichten folgen in dem
Anschnitt der Grabung in der Südwand der Grube 0,15 m braun-
roter Sand und dann 1,30 m Buntsandsteinschotter. Die Unter-
kante liegt hier bei 151,10 m, im Hilfsschlitz (zwischen Grabung
und Südschlitz) bei 150,85 m, an der Westwand dagegen bei rund
155 m. Zwischen Nord- und Südschlitz wurde die Basis (auf
Eberbach II) mit 15—30° zur Grube einfallend angetroffen. Die
Buntsandsteinschotter füllen in einer Mächtigkeit von über