Metadaten

Becksmann, Ernst; Richter, Wolfgang; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1939, 6. Abhandlung): Die ehemalige Neckarschlinge am Ohrsberg bei Eberbach in der oberpliozänen Entwicklung des südlichen Odenwaldes — Heidelberg, 1939

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.43764#0021
License: Free access  - all rights reserved
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
21

Verhältnisse am Öhrsberg bei Eberbach
das Hangende. Eine Aufgliederung in verschiedenaltrige Löße ist
nicht möglich. Es scheint sich hier um eine einheitliche Gehängelöß-
Bildung zu handeln, die einen Älteren Löß zur Grundlage hat.
Ein gliederreicheres Diluvialprofil zeigt die Südwand. Über
einem basalen, vollkommen entkalkten Gehängelöß von nur
0,20 m Mächtigkeit folgen 1,15 m gelbbrauner Löß mit sehr vielen
Lößschnecken. Dem Habitus nach handelt es sich um einen der
Älteren Löße.
Über dieser nur hier erschlossenen Serie folgt ohne Zwischen-
schaltung einer Verwitterungsrinde noch ein Gehängelößlehm, der
gleichfalls den Charakter des Älteren Löß aufweist. Es dürfte sich
hier wie am Ostschlitz um den gleichen Gehängelößlehm handeln,
der in der Westwand ansteht und demgemäß ein bis auf die
Eberbacher Schichten durchgreifendes Relief auskleidet. Möglicher-
weise handelt es sich bei den drei verschiedenen Lößen um die
Älteren Löße I—III; ein Beweis läßt sich dafür indes nicht führen.
4. Die erdgeschichtliche Stellung der Neckarablagerungen
in der Ohrsberg-Schlinge.
a) Die Herkunft des Sedimentmaterials der
Eberbacher Schichten.
Wie wir oben feststellen konnten und wie die sediment-
petrographische Untersuchung weiter erhärtete, stellt die eine
Komponente der Eberbacher Schichten eine umgelagerte Kaolinrinde
dar, die auf Buntsandstein gelegen haben muß. Es erhebt sich
nun die Frage nach der dieser Verwitterungsrinde korrelaten
Rumpffläche und der Lokalisierung des engeren Herkunftsgebiets
der Kaolinrindenkomponente der Eberbacher Schichten.
Die Erörterung über der Herkunft der Gerolle in den Eberbacher
Schichten zeigte, daß, auch soweit es sich um Oberlaufgesteine
handelt, ihre vorige Lagerstätte in der Nachbarschaft, sicher aber
noch im Buntsandstein-Odenwald, gelegen haben muß. Es ist
dementsprechend anzunehmen, daß auch die Verwitterungsrinde
in diesem Gebiet beheimatet war.
Wie eigene noch nicht abgeschlossene Untersuchungen zeigen,
wird der Odenwald von einem Flachrelief überzogen, das als
Rumpffläche anzusprechen ist. Abgesehen vom Vulkanstumpf des
Katzenbuckels wird diese Rumpffläche im Odenwald von einer
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften