Verhältnisse am Ohrsberg bei Eberbach
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Jedenfalls können klimatische Gründe nicht allein den Wech-
sel im Sediment zwischen Eberbach I und II verständlich machen.
Sicher spielen die durch die Talentwicklung bedingten Vorgänge
der Bodenbildung an den Talhängen dabei auch eine nicht un-
wesentliche Rolle. Über die Herkunft der Gehängeschutt- und
Geröllkomponente ist bereits weiter oben das Erforderliche gesagt
worden.
b) Krustenbewegungen und Talentwicklung.
Wie wir feststellen konnten, liegt in der Umgebung von Eber-
bach die unterpliozäne Rumpffläche bei 500—530 m, die Basis der
Eberbacher Schichten dagegen bei 136—138 m. Die Zerschneidung
der Rumpffläche ist durch eine Hebung eingeleitet worden, die
auch hier in die Zeit der rhodanischen Phase Stille’s fallen
dürfte. Bis zum Beginn des Absatzes der Eberbacher Schichten
ist demgemäß die Rumpffläche des Odenwaldes in der Umgebung
von Eberbach um einen Betrag gehoben worden, der größen-
ordnungmäßig mit etwa 400 m anzusetzen ist. Diese Hebung des
Odenwaldes ist nicht ganz gleichmäßig vor sich gegangen. Reste
von Schotterterrassen im Neckartal deuten auf kürzere Stillstände
der Hebung hin. In dieser Zeit hat, wie das Auftreten von groben
Schottern zeigt, der Neckar eine erhebliche Schleppkraft und
damit ein nicht unerhebliches Gefälle besessen, sodaß trotz der
sich ihm entgegenstellenden emporsteigenden Odenwald-Scholle
innerhalb des Odenwaldes die Tiefenerosionsintensität des kraft-
vollen Flusses recht erheblich gewesen ist, wie auch die Steil-
heit der Neckartal-Hänge im Odenwald zeigt.
Als der Neckar bei Eberbach bis 136—138 m eingeschnitten
war, setzten Ereignisse ein, die zu einer ganz wesentlichen Ab-
nahme der Schleppkraft des Neckars führten und den Fluß zur
Aufschüttung der Eberbacher Schichten zwangen. Aus der mangel-
haften Sortierung geht hervor, daß die Strömung nicht einmal
mehr ausreichte, um selbst das sandig-tonige Sediment schärfer
nach Korngrößen zu trennen. Daß unter solchen Umständen keine
Zufuhr aus dem Oberlaufgebiet mehr festzustellen ist, kann nicht
verwundern. Soweit dort zu dieser Zeit Erosion und Transport
statthatte, mußte die Fracht des Flußes vorher abgeladen worden
sein. Ursache dieser Behinderung des Neckars können nur tek-
tonische Bewegungen sein, deren Hebungsmaximum unterhalb
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Jedenfalls können klimatische Gründe nicht allein den Wech-
sel im Sediment zwischen Eberbach I und II verständlich machen.
Sicher spielen die durch die Talentwicklung bedingten Vorgänge
der Bodenbildung an den Talhängen dabei auch eine nicht un-
wesentliche Rolle. Über die Herkunft der Gehängeschutt- und
Geröllkomponente ist bereits weiter oben das Erforderliche gesagt
worden.
b) Krustenbewegungen und Talentwicklung.
Wie wir feststellen konnten, liegt in der Umgebung von Eber-
bach die unterpliozäne Rumpffläche bei 500—530 m, die Basis der
Eberbacher Schichten dagegen bei 136—138 m. Die Zerschneidung
der Rumpffläche ist durch eine Hebung eingeleitet worden, die
auch hier in die Zeit der rhodanischen Phase Stille’s fallen
dürfte. Bis zum Beginn des Absatzes der Eberbacher Schichten
ist demgemäß die Rumpffläche des Odenwaldes in der Umgebung
von Eberbach um einen Betrag gehoben worden, der größen-
ordnungmäßig mit etwa 400 m anzusetzen ist. Diese Hebung des
Odenwaldes ist nicht ganz gleichmäßig vor sich gegangen. Reste
von Schotterterrassen im Neckartal deuten auf kürzere Stillstände
der Hebung hin. In dieser Zeit hat, wie das Auftreten von groben
Schottern zeigt, der Neckar eine erhebliche Schleppkraft und
damit ein nicht unerhebliches Gefälle besessen, sodaß trotz der
sich ihm entgegenstellenden emporsteigenden Odenwald-Scholle
innerhalb des Odenwaldes die Tiefenerosionsintensität des kraft-
vollen Flusses recht erheblich gewesen ist, wie auch die Steil-
heit der Neckartal-Hänge im Odenwald zeigt.
Als der Neckar bei Eberbach bis 136—138 m eingeschnitten
war, setzten Ereignisse ein, die zu einer ganz wesentlichen Ab-
nahme der Schleppkraft des Neckars führten und den Fluß zur
Aufschüttung der Eberbacher Schichten zwangen. Aus der mangel-
haften Sortierung geht hervor, daß die Strömung nicht einmal
mehr ausreichte, um selbst das sandig-tonige Sediment schärfer
nach Korngrößen zu trennen. Daß unter solchen Umständen keine
Zufuhr aus dem Oberlaufgebiet mehr festzustellen ist, kann nicht
verwundern. Soweit dort zu dieser Zeit Erosion und Transport
statthatte, mußte die Fracht des Flußes vorher abgeladen worden
sein. Ursache dieser Behinderung des Neckars können nur tek-
tonische Bewegungen sein, deren Hebungsmaximum unterhalb