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Verhältnisse am Ohrsberg bei Eberbach
während etwas jüngere Neckarschotter, die im Eberbacher Stadt-
gebiet am Eingang des Scheuerberg-Tunnels bei 130—135 m
liegen, reichlich Kalkgerölle führen und damit durchaus der Fazies
der Mauerer Sande und Kiese entsprechen. Da keinerlei Anhalts-
punkte dafür vorhanden sind, daß eine etwaige Entkalkung der
Buntsandstein-Schotter der Ohrsberg-Schleife innerhalb der sicher
nicht großen Zeitspanne vor dem Absatz dieser jüngeren Neckar-
schotter erfolgt ist, entsteht die Frage, warum zunächst ent-
kalkte und dann kalkführende Schotter vom Neckar herangeführt
worden sind.
Untersuchungen von E. Koken (1900), Gg. Wagner (1922,
1929) und K. Heubach (1925) haben sich mit den „Höhen-
schottern“ der südlich gelegenen Heilbronner Mulde beschäftigt.
Diese Schotter, die in ihrer Zusammensetzung den kalkgeröllfreien
Buntsandstein-Schottern des Neckars im Odenwald entsprechen,
liegen im Zentrum der Mulde auf Gipskeuper, auf den Flügeln
neckarauf- und neckarabwärts auf Lettenkohle. Die Heilbronner
Mulde war somit zur Zeit des Absatzes der Höhenschotter, von
einer aus den geringen stratigraphischen Unterschieden des Liegen-
den sich ergebenden nur ganz leichten Einmuldung abgesehen,
noch gar nicht vorhanden. Wenn heute die Höhenschotter im
Zentrum der Mulde bei Heilbronn etwa in Spiegelhöhe des jetzigen
Neckars und vielleicht noch ein wenig darunter, unterhalb bei
Haßmersheim mit 310 m aber nicht weniger als 160 m über dem
Fluß liegen, so ergibt sich daraus einmal, daß die Mulde weniger
durch Einsinken ihres Zentrums als vielmehr durch Hebung der
Muldenflügel entstanden ist, zum andern aber geht daraus das
Ausmaß der vom Neckar zwischen Heilbronn und dem Oden-
wald seit Entstehung der Heilbronner Mulde geleisteten erheb-
lichen Erosionsarbeit hervor. Das Einsetzen von Bewegungen in
diesem Raum mußte zunächst zur Folge haben, daß die ent-
kalkten Höhenschotter zerschnitten wurden. Mit dem Augenblick,
wo deren Liegendes erreicht wurde — da die Flügel der Mulde
gehoben wurden, handelt es sich vor allem um Muschelkalk —, er-
folgte eine Änderung in der Zusammensetzung der Neckarschotter:
erst von jetzt an konnte der Neckar wieder Kalkgerölle führen
und zwar, da nunmehr auch die Zufuhr vom Oberlauf her wieder
einsetzte, nicht nur Muschelkalk-, sondern auch Jurakalkgerölle
usw.
Auf Grund dieser Erörterungen wird es möglich, die Ereig-
Verhältnisse am Ohrsberg bei Eberbach
während etwas jüngere Neckarschotter, die im Eberbacher Stadt-
gebiet am Eingang des Scheuerberg-Tunnels bei 130—135 m
liegen, reichlich Kalkgerölle führen und damit durchaus der Fazies
der Mauerer Sande und Kiese entsprechen. Da keinerlei Anhalts-
punkte dafür vorhanden sind, daß eine etwaige Entkalkung der
Buntsandstein-Schotter der Ohrsberg-Schleife innerhalb der sicher
nicht großen Zeitspanne vor dem Absatz dieser jüngeren Neckar-
schotter erfolgt ist, entsteht die Frage, warum zunächst ent-
kalkte und dann kalkführende Schotter vom Neckar herangeführt
worden sind.
Untersuchungen von E. Koken (1900), Gg. Wagner (1922,
1929) und K. Heubach (1925) haben sich mit den „Höhen-
schottern“ der südlich gelegenen Heilbronner Mulde beschäftigt.
Diese Schotter, die in ihrer Zusammensetzung den kalkgeröllfreien
Buntsandstein-Schottern des Neckars im Odenwald entsprechen,
liegen im Zentrum der Mulde auf Gipskeuper, auf den Flügeln
neckarauf- und neckarabwärts auf Lettenkohle. Die Heilbronner
Mulde war somit zur Zeit des Absatzes der Höhenschotter, von
einer aus den geringen stratigraphischen Unterschieden des Liegen-
den sich ergebenden nur ganz leichten Einmuldung abgesehen,
noch gar nicht vorhanden. Wenn heute die Höhenschotter im
Zentrum der Mulde bei Heilbronn etwa in Spiegelhöhe des jetzigen
Neckars und vielleicht noch ein wenig darunter, unterhalb bei
Haßmersheim mit 310 m aber nicht weniger als 160 m über dem
Fluß liegen, so ergibt sich daraus einmal, daß die Mulde weniger
durch Einsinken ihres Zentrums als vielmehr durch Hebung der
Muldenflügel entstanden ist, zum andern aber geht daraus das
Ausmaß der vom Neckar zwischen Heilbronn und dem Oden-
wald seit Entstehung der Heilbronner Mulde geleisteten erheb-
lichen Erosionsarbeit hervor. Das Einsetzen von Bewegungen in
diesem Raum mußte zunächst zur Folge haben, daß die ent-
kalkten Höhenschotter zerschnitten wurden. Mit dem Augenblick,
wo deren Liegendes erreicht wurde — da die Flügel der Mulde
gehoben wurden, handelt es sich vor allem um Muschelkalk —, er-
folgte eine Änderung in der Zusammensetzung der Neckarschotter:
erst von jetzt an konnte der Neckar wieder Kalkgerölle führen
und zwar, da nunmehr auch die Zufuhr vom Oberlauf her wieder
einsetzte, nicht nur Muschelkalk-, sondern auch Jurakalkgerölle
usw.
Auf Grund dieser Erörterungen wird es möglich, die Ereig-