Metadaten

Becksmann, Ernst; Richter, Wolfgang; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1939, 6. Abhandlung): Die ehemalige Neckarschlinge am Ohrsberg bei Eberbach in der oberpliozänen Entwicklung des südlichen Odenwaldes — Heidelberg, 1939

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.43764#0037
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
37

Verhältnisse am Ohrsberg bei Eberbach
Hebungen relativ rasch beseitigen. Wenn wir uns erinnern, daß die
Basis der Eberbach-Schichten bei 136—138 m liegt, dazu noch
eine gewisse Hebung während der Eberbach-Zeit kommt, dann
liegt das Ausgleichsprofil nunmehr tiefer als die Basis der Eber-
bacher Schichten. Da der Fluß im wesentlichen nur seine eigenen
Ablagerungen auszuräumen hatte, konnte diese Eintiefung sehr
rasch vor sich gehen. Der vertikale Abstand von den am Eingang
des Scheuerberg-Tunnels liegenden Kiesen und Sanden von
Mauerer Fazies (Höhenlage: 130—135 m) kann somit nur einem
verhältnismäßig geringen zeitlichen Abstand entsprechen.
Wir kommen somit zu einer Bestätigung der Vermutung, daß
diese Neckarablagerungen von Mauerer Fazies sehr bald nach dem
Auftreten der umgelagerten Heilbronner Höhenschotter im Neckar-
tal erschienen sein müssen.
Die Itter konnte nach dem Durchbruch der Schlinge bei deren
Größe nur westlich, nicht östlich des Ohrsberges ihren Weg
nehmen. Jünger als der Durchbruch der Schlinge dürften die kalk-
geröllfreien Buntsandstein-Schotter sein, die am NW-Hang des
Ohrsberges genau südlich der Odin-Werke in etwa 10 m Höhe
über der Itter beobachtet werden konnten. Das Tal östlich des
Ohrsberges war zum Trockental geworden, in dem nur noch Ab-
spülung nach Norden zur Itter und nach Süden zum Hollerbach
stattfinden konnte.
Noch eine weitere Veränderung hatte der Durchbruch zur
Folge. Der Neckar, der, aus der Ohrsberg-Schlinge kommend,
gegen Hungerbuckel und Bocksberg drängte, mußte jetzt nach
dem Durchbruch wieder an den Fuß des Itterberges zurück-
pendeln.
d) Die zeitliche Stellung der vordiluvialen
Ablagerungen der Ohrsberg-Schlinge.
Aufgabe unserer Untersuchungen konnte nicht allein sein, die Ab-
folge der Neckartal-Entwicklung bei Eberbach zu klären, sondern
es mußten darüber hinaus diese Ereignisse soweit als möglich zeitlich
erfaßt werden, um sie als Beitrag zur Lösung des Problems Mauer,
das zu einem wesentlichen Teil eine Frage des geologischen
Alters ist, auswerten zu können. Leider blieb die Fossillinse die
einzige Fundstelle im Ohrsberg-Profil, und überdies konnten
keinerlei neue Funde von Säugetieren, vor allem von den für
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften