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Becksmann, Ernst; Richter, Wolfgang; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1939, 6. Abhandlung): Die ehemalige Neckarschlinge am Ohrsberg bei Eberbach in der oberpliozänen Entwicklung des südlichen Odenwaldes — Heidelberg, 1939

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https://doi.org/10.11588/diglit.43764#0066
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62 Wolfgang Richter: Sedimentpetrographische Unter-
(1939) fand in den Schichten aus der Schachtgrabung Trochiten-
kalkgerölle und in dem ganzen Komplex der Eberbacher Schichten
vereinzelt auftretende Hornsteingerölle von Muschelkalk und Malm.
Eine ebenso wichtige Frage wie die nach dem Transport-
und Sedimentationsmittel ist die nach der Herkunft des Materials
der Gruppen I, II und III. Zur Klärung dieses Problems müssen
sowohl der Mineralgehalt als auch die Farben der Sedimente
herangezogen werden.
Wenngleich der Gehalt an Schwermineralien für die
Charakterisierung und Bestimmung der Altersfolge der betreffen-
den Sedimente keine Anhaltspunkte ergab, so ist er doch für die
Ableitung des Herkunftsgebietes von großer Bedeutung.
Ein Blick auf die bereits (s. S. 54) angeführte und besprochene
Tabelle 5 läßt sofort erkennen, daß sich die Schwerminerale in
allen drei Sedimentgruppen fast nur aus den sehr stabilen Mine-
ralen Zirkon, Turmalin, Rutil und ferner aus Erz und Baryt zu-
sammensetzen. Hieraus muß man schließen, daß als wesent-
lichstes Liefergebiet nur ältere Sedimente in Betracht kommen,
die von Barytgängen durchzogen sind, wie der Odenwälder Bunt-
sandstein und der im Süden an ihn angrenzende Muschelkalk.
Da nun aber die Verwitterungsprodukte des Muschelkalks („Ver-
witterungslehme“) i. a. nur eine sehr kleine Sandkomponente ent-
halten, andererseits die Eberbacher Ablagerungen sehr sandreich
sind, so ist bereits aus der Schwermineralassoziation zu folgern,
daß der größte Teil des Eberbacher Schichtkomplexes aus ver-
wittertem und umgelagertem Buntsantstein besteht. Eine Liefe-
rung aus dem Keuper dürfte nur eine sehr untergeordnete Rolle
spielen.
Die Sedimentgruppen II und III bestehen in überwiegendem
Maße, wie bereits ausführlich besprochen wurde, aus grauweißen
Sedimenten, denen nur selten rötliche Farbtöne beigemischt sind.
Auch im Komplex I sind stellenweise leichte weißliche Farbtöne
enthalten, z. B. in der Schachtgrabung, wie schon auf S. 45 an-
geführt wurde. Diese Verhältnisse erinnern stark an die grau-
weißen pliozänen Sande („Klebsande“) auf der Höhe 350—400 m
von Darsberg-Grein im südlichen Odenwald (Blatt Eberbach der
Geolog. Spez. Karte v. Baden), ebenso an die von Waldhilsbach
auf der Höhe 220—230 m (Blatt Neckargemünd d. Geolog. Spez.
Karte v. Baden) und an die weißen tonig-sandigen Verwitterungs-
produkte der Buntsandsteinhochfläche von Mudau-Schlossau auf
 
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