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Adolf Strigel: Zur Tektonik
Augenmerk der Geologen auf sich gelenkt hat. Das feine Korn
und der Tonreichtum des dunkelrot gefärbten Gesteins, die regel-
mäßige Feinschichtung, die aber größere Diskordanzen nicht aus-
schließt, die mehrfach zwischen die Sandsteinbänke geschalteten
bis zu 50 cm mächtigen Schiefertonlagen lassen das Vorhanden-
sein der Stufe su2 mit Sicherheit erkennen, ebenso die weiß-
lichen oder gelblichen Sandsteine mit braunen Flecken, die ihr
ebenfalls eigen sind. Auffälliges Auskeilen solcher Tonlagen oder
Übergang derselben in Tongallenschichten, das Abgeschnitten-
werden einer mächtigen Tonlage durch diskordante Einlagerung
von Ton und Sand in einer Erosionsrinne sind sehr interessante
Einzelerscheinungen, die indes zu tektonischer Deutung keinen
Anlaß geben 2).
Geht man von der Südecke des Bruchs den Weg, der ober-
halb des Friedhofes vorbei führt, in nordöstlicher Richtung und
steigt durch den Wald hinauf zum Gipfel des Ohrsberges (Pa-
villon), so stößt man von 190 m an aufwärts auf zahlreiche Ge-
hängeschuttblöcke eines Sandsteins, der durch sein grobes Korn
und durch mehr oder weniger häufige Führung kleiner Gerolle,
meist Quarze und Quarzite, zum unteren Buntsandstein in schärf-
stem Gegensatz steht (unterer Geröllhorizont oder EcK’scher Hori-
zont, smcj. Wiederholt steht der Sandstein im Walde an. Die
Gerolle sind regellos im groben Sande verteilt, nicht in durch-
gehenden Schichten. Auffallend sind in diesem Niveau die zahl-
reichen braunen Flecken, die man in solcher Häufung eigentlich
erst in der nächst höheren Stufe erwartet, und die vielen, förm-
lich Lagen bildenden Tongallen, ebenso die stellenweise Verkiese-
lung des Sandsteins. Die untere Grenze dieses EcK’schen Hori-
zontes liegt hier nicht tiefer als 190 m üb. N.N.; andererseits steht
der Horizont noch auf dem Kamme des Ohrsberges an (225,6 m).
Die Zwischenlage der eigentlichen hellen „Tigersandsteinlagen“
zwischen unterem und geröllführendem mittleren Buntsandstein
ist nicht aufgeschlossen.
Die Sandsteine des unteren Buntsandsteins stehen ferner in
typischer Ausbildung am Eingang zum Hollergrund auf der nörd-
lichen Talseite bei dem aufgelassenen Steinbruch — jetzt Schieß-
platz — hinter dem Sägewerk als Wand an; Höhenlage etwa
190 m üb. N.N.
2) Vgl. R. Ewald, 1920, Abb. 7; W. Hoppe, 1925, Tat. IV, Fig. 1;
W. Hasemann, 1928 a Tat. I.
Adolf Strigel: Zur Tektonik
Augenmerk der Geologen auf sich gelenkt hat. Das feine Korn
und der Tonreichtum des dunkelrot gefärbten Gesteins, die regel-
mäßige Feinschichtung, die aber größere Diskordanzen nicht aus-
schließt, die mehrfach zwischen die Sandsteinbänke geschalteten
bis zu 50 cm mächtigen Schiefertonlagen lassen das Vorhanden-
sein der Stufe su2 mit Sicherheit erkennen, ebenso die weiß-
lichen oder gelblichen Sandsteine mit braunen Flecken, die ihr
ebenfalls eigen sind. Auffälliges Auskeilen solcher Tonlagen oder
Übergang derselben in Tongallenschichten, das Abgeschnitten-
werden einer mächtigen Tonlage durch diskordante Einlagerung
von Ton und Sand in einer Erosionsrinne sind sehr interessante
Einzelerscheinungen, die indes zu tektonischer Deutung keinen
Anlaß geben 2).
Geht man von der Südecke des Bruchs den Weg, der ober-
halb des Friedhofes vorbei führt, in nordöstlicher Richtung und
steigt durch den Wald hinauf zum Gipfel des Ohrsberges (Pa-
villon), so stößt man von 190 m an aufwärts auf zahlreiche Ge-
hängeschuttblöcke eines Sandsteins, der durch sein grobes Korn
und durch mehr oder weniger häufige Führung kleiner Gerolle,
meist Quarze und Quarzite, zum unteren Buntsandstein in schärf-
stem Gegensatz steht (unterer Geröllhorizont oder EcK’scher Hori-
zont, smcj. Wiederholt steht der Sandstein im Walde an. Die
Gerolle sind regellos im groben Sande verteilt, nicht in durch-
gehenden Schichten. Auffallend sind in diesem Niveau die zahl-
reichen braunen Flecken, die man in solcher Häufung eigentlich
erst in der nächst höheren Stufe erwartet, und die vielen, förm-
lich Lagen bildenden Tongallen, ebenso die stellenweise Verkiese-
lung des Sandsteins. Die untere Grenze dieses EcK’schen Hori-
zontes liegt hier nicht tiefer als 190 m üb. N.N.; andererseits steht
der Horizont noch auf dem Kamme des Ohrsberges an (225,6 m).
Die Zwischenlage der eigentlichen hellen „Tigersandsteinlagen“
zwischen unterem und geröllführendem mittleren Buntsandstein
ist nicht aufgeschlossen.
Die Sandsteine des unteren Buntsandsteins stehen ferner in
typischer Ausbildung am Eingang zum Hollergrund auf der nörd-
lichen Talseite bei dem aufgelassenen Steinbruch — jetzt Schieß-
platz — hinter dem Sägewerk als Wand an; Höhenlage etwa
190 m üb. N.N.
2) Vgl. R. Ewald, 1920, Abb. 7; W. Hoppe, 1925, Tat. IV, Fig. 1;
W. Hasemann, 1928 a Tat. I.