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Florian Heller:
Allerdings konnten auch, wie Kormos (1933) berichtet, unter den
häufigen Dolomys episcopcilis-Resten von Püspökfiirdö vereinzelt,
wenn auch sehr selten, Exemplare gefunden werden, an welchen
die Vorderkappe des Mx nicht die gewöhnliche Abrundung zeigt,
sondern, ähnlich wie bei Dolomys lenki, hinten beiderseits, mit-
unter sogar auch vorne, in Schmelzspitzen ausgezogen ist. Die
Dolomys-Form von Mauer nimmt aber doch keine intermediäre
Stellung ein, wie man vielleicht glauben könnte, sondern beweist
nur aufs neue die überaus nahe Verwandtschaft von Dolomys
episcopalis und Dolomys lenki, auf die bereits Kormos (1931,
S. 126; 1933, S. 4) hingewiesen hat. Der Mt von Dolomys lenki
ist im allgemeinen größer als der von Dolomys episcopalis (2,55 bis
3,06 mm bei D. lenki, 2,4—2,6 und 2,8 mm bei adulten Exem-
plaren von D. episcopalis) und zeigt selbst bei den Formen,
deren Vorderkappe den geschlossensten Eindruck macht (forma
depressa Heller 1930, Taf. 19, Fig. 14 u. 15) eine etwas stärker
ausgezogene Vorderspitze als das Exemplar von Mauer. So darf
ich wohl diesen neuen Fund noch bei Dolomys episcopalis ein-
reihen, wo er freilich eine Endform darzustellen scheint.
Die übrigen Wühlmausreste.
Die übrigen Wühlmausreste, die fast durchweg kleineren Arten
angehören, sind zu wenig charakteristisch und können daher
nicht einwandfrei bestimmt werden. Unter 36 Ober- und Unter-
kieferschneidezähnen befinden sich nur vier, die auf Arvicolct-
Arten hinweisen. Die Molarenfragmente sind viel spärlicher vor-
handen. Unter vier Resten sind aber zwei auf wurzelzähnige
Wühlmäuse und zwar wohl auf Dolomys zurückzuführen. Dieses
merkwürdige Verhältnis zwischen wurzelzähnigen und wurzellosen
Arten einerseits, bzw. Aruzco/ß-Formen und Vertretern kleinerer
Arten {Microtus, Dolomys usw.) andererseits ist wohl kein zu-
fälliges und wird uns später noch einmal beschäftigen.
Maulwurfsreste.
Talpa qracilis Kormos.
Abb. 4.
Das stark abgerollte distale Fragment eines linken Humerus
ist für Tctlpa europaea viel zu klein und kann nur zu Talpa
gracilis gehören, von welcher Art mir schönes Vergleichs-
material aus der Sackdillinger Höhle, von Erpfingen und Gunders-
heim vorliegt.
Florian Heller:
Allerdings konnten auch, wie Kormos (1933) berichtet, unter den
häufigen Dolomys episcopcilis-Resten von Püspökfiirdö vereinzelt,
wenn auch sehr selten, Exemplare gefunden werden, an welchen
die Vorderkappe des Mx nicht die gewöhnliche Abrundung zeigt,
sondern, ähnlich wie bei Dolomys lenki, hinten beiderseits, mit-
unter sogar auch vorne, in Schmelzspitzen ausgezogen ist. Die
Dolomys-Form von Mauer nimmt aber doch keine intermediäre
Stellung ein, wie man vielleicht glauben könnte, sondern beweist
nur aufs neue die überaus nahe Verwandtschaft von Dolomys
episcopalis und Dolomys lenki, auf die bereits Kormos (1931,
S. 126; 1933, S. 4) hingewiesen hat. Der Mt von Dolomys lenki
ist im allgemeinen größer als der von Dolomys episcopalis (2,55 bis
3,06 mm bei D. lenki, 2,4—2,6 und 2,8 mm bei adulten Exem-
plaren von D. episcopalis) und zeigt selbst bei den Formen,
deren Vorderkappe den geschlossensten Eindruck macht (forma
depressa Heller 1930, Taf. 19, Fig. 14 u. 15) eine etwas stärker
ausgezogene Vorderspitze als das Exemplar von Mauer. So darf
ich wohl diesen neuen Fund noch bei Dolomys episcopalis ein-
reihen, wo er freilich eine Endform darzustellen scheint.
Die übrigen Wühlmausreste.
Die übrigen Wühlmausreste, die fast durchweg kleineren Arten
angehören, sind zu wenig charakteristisch und können daher
nicht einwandfrei bestimmt werden. Unter 36 Ober- und Unter-
kieferschneidezähnen befinden sich nur vier, die auf Arvicolct-
Arten hinweisen. Die Molarenfragmente sind viel spärlicher vor-
handen. Unter vier Resten sind aber zwei auf wurzelzähnige
Wühlmäuse und zwar wohl auf Dolomys zurückzuführen. Dieses
merkwürdige Verhältnis zwischen wurzelzähnigen und wurzellosen
Arten einerseits, bzw. Aruzco/ß-Formen und Vertretern kleinerer
Arten {Microtus, Dolomys usw.) andererseits ist wohl kein zu-
fälliges und wird uns später noch einmal beschäftigen.
Maulwurfsreste.
Talpa qracilis Kormos.
Abb. 4.
Das stark abgerollte distale Fragment eines linken Humerus
ist für Tctlpa europaea viel zu klein und kann nur zu Talpa
gracilis gehören, von welcher Art mir schönes Vergleichs-
material aus der Sackdillinger Höhle, von Erpfingen und Gunders-
heim vorliegt.