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Heller, Florian; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1939, 8. Abhandlung): Neue Säugetierfunde aus den altdiluvialen Sanden von Mauer a. d. Elsenz — Heidelberg, 1939

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https://doi.org/10.11588/diglit.43766#0013
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Kleinsäugerreste von Mauer 13
treten wohl zum erstenmal im Unteren Cromerian auf, wo sie
mit altertümlichen wurzelzähnigen Wühlmäusen, vor allem mit
Mimomys pliocaenicus, Mimomys newtoni u. a., nicht aber mit
Vertretern der wurzellosen Wühlmausgattungen Pitymys, Microtus
und Arvicola vergesellschaftet vorkommen. Im Unteren Cromerian
scheint Dolomys episcopalis noch sehr selten gewesen zu sein;
denn bisher haben in dieser Stufe nur die Ablagerungen vom
Villäny-Kalkberg Reste dieser Art geliefert. Vom Mittleren Cro-
merian ab tritt ziemlich regelmäßig neben den beiden Maulwürfen
auch Dolomys episcopalis in allen größeren Faunen auf. In Püs-
pökfürdö wurden die drei genannten Arten vergesellschaftet mit
Mimomys pliocaenicus, Mimomys pusillus, aber auch mit „mo-
derneren“, wurzellosen Wühlmausarten {Pitymys arvaloides, Allo-
phciiomys) gefunden. Die letztgenannten Arten deuten das jüngere
Alter der betreffenden Ablagerungen an. Im Oberen Cromerian,
der Stufe des Upper-Freshwater-bed, finden wir die beiden Maul-
würfe nebst Dolomys episcopalis in den Ablagerungen vom
Nagyharsäny-Berg zusammen mit Mimomys intermedius und
Mimomys fejervary, in der Sackdillinger Höhle zusammen mit
Mimomys kormosi. Das eigentliche Forest-bed, aus dem noch
drei verschiedene Mzmomz/s-Arten bekannt sind {Mimomys inter-
medius, M. savini und M. majori), hat zwar Maulwurfsreste ge-
liefert, deren Artzugehörigkeit aber noch nicht festgestellt ist.
Mit größter Wahrscheinlichkeit handelt es sich um eine der beiden
hier mehrmals genannten Arten. Dolomys episcopalis ist im Fo-
rest-bed bisher noch nicht gefunden worden. Daß die Faunen
des Nagyharsäny-Berges und der Sackdillinger Höhle, die nicht
nur äquivalent, sondern auch gleichalterig sind, jünger sein müs-
sen als das klassische Forest-bed, beweist vor allem das Vor-
kommen von ArwcoZa-Resten, die erstmalig in diesen Ablage-
rungen einwandfrei nachgewiesen werden konnten. Noch jünger
muß die Fauna von Brassö (Kronstadt) in Siebenbürgen sein;
denn hier sind die Vertreter der Gattung Mimomys, d. h. also
die im Unteren — Oberen Cromerian so allgemein verbreiteten
Wühlmäuse, bereits vollständig verschwunden. In Brassö finden
sich neben Tctlpa gracilis, Talpa prcieglacialis, Dolomys espico-
pcilis und Arvicola cf. bactonensis an Wühlmäusen nur noch
solche Formen, deren Nachkommen auch heute noch lebend vor-
kommen. Eine ähnliche Zusammensetzung zeigen schließlich auch
noch die Faunen von Erpfingen und Hundsheim. In Hundsheim
 
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