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Florian Heller:
schalten. Welcher Abschnitt des Günz-Glazials für die Einordnung
der Mauerer Sande in Frage kommt, läßt sich augenblicklich noch
nicht mit aller Sicherheit sagen. Die Mauerer Fauna ist bestimmt
jünger als die von Jockgrim. Die letztgenannte enthält noch Reste
von Elephas meridionalis-trogontherii und dürfte als Günz I, bzw.
Giinz I—Günz II—Interstadial anzusprechen sein. Vielleicht reprä-
sentiert Mauer einen jüngeren, d. h. den ausgehenden Teil des
Günzinterstadials und reicht mit seinen obersten Ablagerungen
auch noch in das Günz II-Glazial hinein.
Die Kluftausfüllungen im Muschelkalk von Eschelbronn (Heller
1938, a), die Reste von Elephas antiquus und Dolomys episco-
palis geliefert haben, dürften ungefähr gleiches Alter besitzen
wie die Mauerer Sande.
Die Faunen jener jüngeren Ablagerungen von Brassö und
Hundsheim, die zwar keine Mzmomz/s-Arten, jedoch neben Ver-
tretern der Gattungen Microtus, Pitymys und Arvicola auch Do-
lomys episcopalis enthalten, bezeichnete Kormos noch als prä-
glazial, d. h. cromerisch (ober—jüngst-pliozän). Bei der Beurteilung
der äquivalenten Fauna von Erpfingen (Heller 1936, b) schloß
ich mich dieser Altersdatierung an und stellte deshalb die Faunen
von Erpfingen, Brassö und Hundsheim auf eine Stufe. Stratigra-
phisch würden die Ablagerungen dieser Fundorte über dem
eigentlichen Forest-bed einzuordnen sein. Ihre Faunen sind aber
auch jünger als die vom Nagyharsäny-Berg und die aus der Sack-
dillinger Höhle. Sie gehören entweder ins ausgehende Cromerian
(Oberpliozän) oder bereits ins beginnende Altquartär. Noch 1936
vermutete ich (Heller 1936, b), daß zwischen diesen jüngsten Ablage-
rungen des Cromerian (Erpfingen, Hundsheim und Brassö) und
den altdiluvialen Sanden von Mauer noch eine faunistische Lücke
klaffen könnte. Heute aber sind wir, wie ich schon an anderer
Stelle ausführte (Heller 1938, b), zu der Annahme berechtigt,
daß die unteren Sande von Mosbach (Meridionalis-Fauna) und
die Mauerer Sande wenigstens teilweise die Äquivalente von
Erpfingen (damit auch von Brassö und Hundsheim), ja selbst (in
Mosbach I) von Sackdilling enthalten könnten. Eine einwandfreie
Entscheidung kann allerdings erst dann gefällt werden, wenn
noch mehr Kleinfaunenreste aus Mauer und Mosbach vorliegen,
bzw. wenn ein glücklicher Fund an einem dritten Orte Kleinfauna
in Vergesellschaftung mit Großsäugern zu Tage fördert. Über die
Altersdatierung der Fauna des Heppenloches will ich mich nicht
Florian Heller:
schalten. Welcher Abschnitt des Günz-Glazials für die Einordnung
der Mauerer Sande in Frage kommt, läßt sich augenblicklich noch
nicht mit aller Sicherheit sagen. Die Mauerer Fauna ist bestimmt
jünger als die von Jockgrim. Die letztgenannte enthält noch Reste
von Elephas meridionalis-trogontherii und dürfte als Günz I, bzw.
Giinz I—Günz II—Interstadial anzusprechen sein. Vielleicht reprä-
sentiert Mauer einen jüngeren, d. h. den ausgehenden Teil des
Günzinterstadials und reicht mit seinen obersten Ablagerungen
auch noch in das Günz II-Glazial hinein.
Die Kluftausfüllungen im Muschelkalk von Eschelbronn (Heller
1938, a), die Reste von Elephas antiquus und Dolomys episco-
palis geliefert haben, dürften ungefähr gleiches Alter besitzen
wie die Mauerer Sande.
Die Faunen jener jüngeren Ablagerungen von Brassö und
Hundsheim, die zwar keine Mzmomz/s-Arten, jedoch neben Ver-
tretern der Gattungen Microtus, Pitymys und Arvicola auch Do-
lomys episcopalis enthalten, bezeichnete Kormos noch als prä-
glazial, d. h. cromerisch (ober—jüngst-pliozän). Bei der Beurteilung
der äquivalenten Fauna von Erpfingen (Heller 1936, b) schloß
ich mich dieser Altersdatierung an und stellte deshalb die Faunen
von Erpfingen, Brassö und Hundsheim auf eine Stufe. Stratigra-
phisch würden die Ablagerungen dieser Fundorte über dem
eigentlichen Forest-bed einzuordnen sein. Ihre Faunen sind aber
auch jünger als die vom Nagyharsäny-Berg und die aus der Sack-
dillinger Höhle. Sie gehören entweder ins ausgehende Cromerian
(Oberpliozän) oder bereits ins beginnende Altquartär. Noch 1936
vermutete ich (Heller 1936, b), daß zwischen diesen jüngsten Ablage-
rungen des Cromerian (Erpfingen, Hundsheim und Brassö) und
den altdiluvialen Sanden von Mauer noch eine faunistische Lücke
klaffen könnte. Heute aber sind wir, wie ich schon an anderer
Stelle ausführte (Heller 1938, b), zu der Annahme berechtigt,
daß die unteren Sande von Mosbach (Meridionalis-Fauna) und
die Mauerer Sande wenigstens teilweise die Äquivalente von
Erpfingen (damit auch von Brassö und Hundsheim), ja selbst (in
Mosbach I) von Sackdilling enthalten könnten. Eine einwandfreie
Entscheidung kann allerdings erst dann gefällt werden, wenn
noch mehr Kleinfaunenreste aus Mauer und Mosbach vorliegen,
bzw. wenn ein glücklicher Fund an einem dritten Orte Kleinfauna
in Vergesellschaftung mit Großsäugern zu Tage fördert. Über die
Altersdatierung der Fauna des Heppenloches will ich mich nicht