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Heller, Florian; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1939, 8. Abhandlung): Neue Säugetierfunde aus den altdiluvialen Sanden von Mauer a. d. Elsenz — Heidelberg, 1939

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https://doi.org/10.11588/diglit.43766#0020
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Florian Heller: Schädelausguß

gehalten hat. An Zähnen konnten geborgen werden: M1—M3 der
linken, M1 und M2 der rechten Backenzahnreihe. Ob alle fehlenden
Backenzähne bereits vor der Einbettung des Schädels in der Haupt-
lettenbank der Mauerer Sande ausgefallen waren, oder ob sie erst
später bei der Auffindung verloren gingen, läßt sich nicht mit Sicher-
heit feststellen. Der Steinkern einer Alveolenausfüllung läßt aber
darauf schließen, daß wenigstens der eine der beiden Prämolaren
(wahrscheinlich der linke) schon nicht mehr vorhanden war, als
die Einbettung des Schädels erfolgte. Während der linke Schneide-
zahn vollständig zerstört wurde, haben sich vom rechten wenig-
stens kleine Reste der hinteren Zahnpartie an der Stelle der ehe-
maligen Alveolen-Endigung erhalten.
Bei der Betrachtung des Schädelausgusses fällt auf der Ober-
seite (Taf., Fig. 3) zunächst die Partie des Großhirns auf. Sie ist
etwa 46 mm lang und mißt in der größten Breite 53 mm. Da
eine Mittelfurche kaum angedeutet ist, ist auch die Aufteilung des
Großhirnsteinkerns in zwei Hemisphären nicht gut wahrnehmbar.
Die Oberfläche ist ziemlich glatt und läßt bis auf einige wenige
Furchen jegliche feinere Gliederung vermissen, was ja auch
dem sehr einfachen Bau des Gehirns bei rezenten Simplici-
dentaten entspricht. Sehr stark ausgeprägt erscheint jedoch die
sagittale Längsfurche der beiden konvexen Hemisphärenflächen.
Hinsichtlich ihrer Lage, Tiefe und Ausdehnung zeigen die beiden
Furchen kleine Unterschiede. Die linke ist etwas weiter nach
vorne gerückt und auch etwas tiefer eingeschnitten als die rechte.
Dieser Unterschied kann nicht durch eine vielleicht unregelmäßige
Ausfüllung der Schädelkapsel hervorgerufen worden sein, sondern
muß schon primär vorhanden gewesen sein. Daß solche Ver-
schiedenheiten in der Ausbildung der sagittalen Längsfurchen
auftreten können, wurde schon durch Rogner (1883) bewiesen,
der Feldhasengehirne beschreibt, an denen die Längsfurche über-
haupt nur auf einer Seite beobachtet werden konnte. Ebenso
fand Edinger (1928) an Schädelhöhlensteinkernen von Mijolagus
meyeri die erwähnte Längsfurche nur einseitig ausgebildet. Auf
der Unterseite der freigelegten linken Hemisphäre unseres Schä-
delhöhlenausgusses von Mauer (Taf., Fig. 2) ist ein Teil der Fis-
sura rhinalis wenigstens schwach angedeutet, auch die Fissura
Sylvii läßt sich etwas verfolgen.
Die Partie des Kleinhirns, welche etwa dreimal so breit wie
lang ist, tritt unmittelbar hinter dem Großhirn unbedeckt zu-
 
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