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Soergel, Wolfgang; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1941, 4. Abhandlung): Der Klimacharakter der als nordisch geltenden Säugetiere des Eiszeitalters — Heidelberg, 1943

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https://doi.org/10.11588/diglit.43858#0021
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der Säugetiere des Eiszeitalters

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scheinlich, im Jungdiluvium sicher unter einem Kaltklima lebte,
im Frühdiluvium nicht südlich des Verbreitungsgebietes der da-
mals auch schon selbständigen anderen Arten gelebt haben. Früh-
zeitig scheint uns deshalb der Eisfuchs bzw. der Eisfuchsvorfahr
den nördlichen Teil des jeweils von eurasiatischen Füchsen besie-
delten Gebietes innegehabt zu haben.
Nach Kormos (1932) lebte der von ihm unter dem Namen Alopex
praeglacialis von Villany beschriebene Vorfahr des Eisfuchses unter
einem mediterranen Klima. Die Begleitfauna, die zahlreiche schon
im Oberpliozän vorkommende Arten enthält, schließt die Annahme
aus, daß dieser Fuchs damals eine Kaltform in dem Ausmaß ge-
wesen sei wie der jungdiluviale und der rezente Eisfuchs. Wie weit
aber eine Anpassung in dieser Richtung schon eingeleitet war, läßt
sich nach dem, was heute über die Begleitfauna bekannt ist, nicht
ohne weiteres beurteilen. Die frühdiluviale, von Kormos als ober-
pliozän angesprochene Fauna Ungarns, mit der Alopex praeglacia-
lis an 4 Stellen gefunden wurde, ist noch nicht daraufhin geprüft
worden, was nach dem Häufigkeitsverhältnis der Arten und nach
anderen biologischen Kriterien als damaliges Standwild im Fund-
gebiet zu gelten hat. Es ist meines Wissens noch nichts näheres
darüber mitgeteilt worden, wie sich die einzelnen Arten in der
Spaltenfüllmasse jeder Fundstelle verteilen, w elche Arten nahe bei-
einander lagen und damit als zeitlich eng zusammengehörig zu be-
trachten sind. Daß während der Spaltenfüllung stärkere Verschie-
bungen in der Verbreitung der Säugetiere im Gange waren bzwr.
schon in Gang gekommen waren, erweist das Erscheinen bzw. das
Vorhandensein einer Anzahl diluvialer Genera und Arten. Sie sind
Zeugen einer neuen Zeit. Es ist also die Frage nicht geklärt, ob
Alopex praeglacialis zum Standwild des Gebietes gehörte oder als
ein Zuwanderer, vielleicht ein periodischer Zuwanderer aufzufas-
sen ist. über seinen Klimacharakter ist daher das letzte Wort noch
nicht zu sprechen.
Eine sehr kritische Beurteilung würde auch die Möglichkeit in
Betracht zu ziehen haben, daß Alopex praeglacialis nicht der di-
rekte Vorfahr des Eisfuchses ist, sondern ein nächster Verwandter
dieses Vorfahren. In diesem Falle würde die Frage nach dem
Klimacharakter des frühdiluvialen Eisfuchses noch ganz offen sein.
Nach dem Stand der gegenwärtigen Kenntnisse darf als sicher
gelten, daß die Entwicklung zur Kaltform bis zum Mitteldiluvium
mindestens sehr weit fortgeschritten, daß sie bis zum Beginn des
 
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