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H.A. Weidenmüller:
Formalismus auf den Fall der pp, p,y), (p>, a) oder ähnliche Reaktionen
ist offensichtlich, soll aber hier aus Gründen der formalen Einfach-
heit nicht diskutiert werden.
Der wesentliche Zweck der Untersuchung besteht darin, aufzu-
zeigen, welche Näherungsannahmen die Theorie der Oberflächen-
reaktionen in der üblichen Formulierung involviert und welche
Terme in einer nächsten, weitergehenden Näherung zu berück-
sichtigen wären. Es zeigt sich, daß in guter Näherung (§3) die
Amplitude genau die von Thomas abgeleitete Form hat. Als
höhere Näherung ergeben sich z. B. die von French [11 ] diskutierten
Terme *.
In § 4 wird mit Hilfe dieser Formeln die Winkelverteilung bei
Strippingreaktionen diskutiert. Es zeigt sich, daß man die gemes-
senen Verteilungen mit der Resonanztheorie interpretieren kann.
Die Frage, ob Winkelverteilungsmessungen bei (d, p}- und (d, ri)-
Reaktionen Aufschluß über Gesamtspin J und Parität n des Reso-
nanzniveaus geben können, muß wegen der starken Interferenz
mit der direkten Amplitude und wegen der im allgemeinen schon
ziemlich großen Dichte der Resonanzniveaus allerdings verneint
werden.
§ 1. Verallgemeinerung einer Formel von Thomas
Wir führen folgende Bezeichnungen an: Es sei
(1)
der Hamilton-Operator eines Systems von A Nukleonen, der sich
aus den Operatoren der kinetischen und potentiellen Energien zu-
sammensetzt. H sei symmetrisch in den p Protonen und n Neutro-
nen (^ + w = A) und möge einen Streuprozeß beschreiben können,
bei dem inelastische Stöße mit Änderung der Anordnung möglich
sein sollen. Wir interessieren uns nur für Stöße, bei denen aus
stoßendem und gestoßenem Teilchen wieder zwei Teilchen ent-
* Nach Fertigstellung des Manuskripts erschien eine Arbeit von Levin-
son und Banerjee [Ann. of Phys. 2, 471 u. 499 (1957) und 3, 67 (1958)].
Darin wird gezeigt, daß eine Interpretation der inelastischen Protonstreuung
am C12 als eine direkte Reaktion die experimentellen Daten gut wieder-
zugeben vermag. Dabei ist es allerdings nötig, die Integration über die
Radialkoordinate von 0 bis 00 zu erstrecken. Die Annahme, daß man nur
über den Bereich v >R0 zu integrieren hat, führt zu Ergebnissen, die den
experimentellen Befunden widersprechen. Die hier vorgetragenen Betrach-
tungen, die von der Annahme ausgehen, daß eine Oberflächenreaktion vor-
liegt, sind daher wahrscheinlich auf Stripping-Reaktionen zu beschränken.
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H.A. Weidenmüller:
Formalismus auf den Fall der pp, p,y), (p>, a) oder ähnliche Reaktionen
ist offensichtlich, soll aber hier aus Gründen der formalen Einfach-
heit nicht diskutiert werden.
Der wesentliche Zweck der Untersuchung besteht darin, aufzu-
zeigen, welche Näherungsannahmen die Theorie der Oberflächen-
reaktionen in der üblichen Formulierung involviert und welche
Terme in einer nächsten, weitergehenden Näherung zu berück-
sichtigen wären. Es zeigt sich, daß in guter Näherung (§3) die
Amplitude genau die von Thomas abgeleitete Form hat. Als
höhere Näherung ergeben sich z. B. die von French [11 ] diskutierten
Terme *.
In § 4 wird mit Hilfe dieser Formeln die Winkelverteilung bei
Strippingreaktionen diskutiert. Es zeigt sich, daß man die gemes-
senen Verteilungen mit der Resonanztheorie interpretieren kann.
Die Frage, ob Winkelverteilungsmessungen bei (d, p}- und (d, ri)-
Reaktionen Aufschluß über Gesamtspin J und Parität n des Reso-
nanzniveaus geben können, muß wegen der starken Interferenz
mit der direkten Amplitude und wegen der im allgemeinen schon
ziemlich großen Dichte der Resonanzniveaus allerdings verneint
werden.
§ 1. Verallgemeinerung einer Formel von Thomas
Wir führen folgende Bezeichnungen an: Es sei
(1)
der Hamilton-Operator eines Systems von A Nukleonen, der sich
aus den Operatoren der kinetischen und potentiellen Energien zu-
sammensetzt. H sei symmetrisch in den p Protonen und n Neutro-
nen (^ + w = A) und möge einen Streuprozeß beschreiben können,
bei dem inelastische Stöße mit Änderung der Anordnung möglich
sein sollen. Wir interessieren uns nur für Stöße, bei denen aus
stoßendem und gestoßenem Teilchen wieder zwei Teilchen ent-
* Nach Fertigstellung des Manuskripts erschien eine Arbeit von Levin-
son und Banerjee [Ann. of Phys. 2, 471 u. 499 (1957) und 3, 67 (1958)].
Darin wird gezeigt, daß eine Interpretation der inelastischen Protonstreuung
am C12 als eine direkte Reaktion die experimentellen Daten gut wieder-
zugeben vermag. Dabei ist es allerdings nötig, die Integration über die
Radialkoordinate von 0 bis 00 zu erstrecken. Die Annahme, daß man nur
über den Bereich v >R0 zu integrieren hat, führt zu Ergebnissen, die den
experimentellen Befunden widersprechen. Die hier vorgetragenen Betrach-
tungen, die von der Annahme ausgehen, daß eine Oberflächenreaktion vor-
liegt, sind daher wahrscheinlich auf Stripping-Reaktionen zu beschränken.
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