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https://doi.org/10.11588/diglit.48136#0016
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H. Häfner
Aufnahmen in psychiatrische oder psychosomatische Krankenhäuser oder Tages-
kliniken Dänemarks umfasst. Da an Schizophrenie Erkrankte ein an 100% heran-
reichendes Lebenszeitrisiko aufweisen, mindestens einmal in ein psychiatrisches
Krankenhaus aufgenommen zu werden (Weyerer und Dilling 1984), konnten wir
davon ausgehen, daß die im dänischen Fallregister aufgeführten Erstaufnahmen
eines Jahres unter der Diagnose Schizophrenie tatsächlich repräsentativ sind. Wir
verglichen die Altersmittelwerte für alle Geschlechter mit jenen aller Erstauf-
nahmen Schizophrener aus drei Jahresperioden des Mannheimer Fallregisters. Zur
Minderung des Risikos von Diagnoseartefakten führten wir die Vergleiche mit
verschieden weiten Diagnosendefinitionen durch. Zum Ausschluß von Selektions-
artefakten, die beispielsweise durch einen abweichenden Altersaufbau der Bevölke-
rungen z.B. durch Kriegsverluste oder starke Schwankungen der Geburtenraten
zustande kommen können, verglichen wir nicht nur absolute Zahlen, sondern auch
Raten auf der Basis aufeinanderfolgender 5 Altersjahrgänge der altersgleichen
Bevölkerung. Tabelle 1 zeigt auf der Grundlage bevölkerungsbezogener Raten für
eine weite und für eine enge klinische Diagnose Schizophrenie in Dänemark und in
Mannheim signifikante (p < .001) Geschlechtsunterschiede zwischen 3,9 und 5,4
Jahren. Das höhere Altersmittel schizophrener Frauen bei erster Krankenhaus-
aufnahme konnte also transnational repliziert werden.
Tabelle 1. Durchschnittsalter (in Jahren) bei Erstaufnahme unter der Diagnose Schizophrenie
weiter bzw. enger Definition
Weitere Diagnoe
Enge Diagnose
Dänemark
(n = 1169)
Mannheim
(n = 336)
Dänemark
Mannheim
Männer
34,8
33,1
32,8
32,5
Altersdifferenz
5,4
4,8
4,9
3,9
Frauen
40,2
37,9
37,7
36,4
p> 0,001
Fallregisterdaten:
Dänemark 1976,
Mannheim
1978-80; auf der
Basis bevölkerungs-
bezogener Raten pro 5-Jahres-Altersgruppen
Ausschluß von Artefakten und alternativen Erklärungen
Als nächster Schritt stand der Versuch an, alternative Erklärungen auszuschließen:
Bei gleichem Ersterkrankungsalter könnte das Erstaufnahmealter bei Frauen höher
sein, weil entweder ein milderer Frühverlauf der Krankheit oder die unterschied-
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H. Häfner
Aufnahmen in psychiatrische oder psychosomatische Krankenhäuser oder Tages-
kliniken Dänemarks umfasst. Da an Schizophrenie Erkrankte ein an 100% heran-
reichendes Lebenszeitrisiko aufweisen, mindestens einmal in ein psychiatrisches
Krankenhaus aufgenommen zu werden (Weyerer und Dilling 1984), konnten wir
davon ausgehen, daß die im dänischen Fallregister aufgeführten Erstaufnahmen
eines Jahres unter der Diagnose Schizophrenie tatsächlich repräsentativ sind. Wir
verglichen die Altersmittelwerte für alle Geschlechter mit jenen aller Erstauf-
nahmen Schizophrener aus drei Jahresperioden des Mannheimer Fallregisters. Zur
Minderung des Risikos von Diagnoseartefakten führten wir die Vergleiche mit
verschieden weiten Diagnosendefinitionen durch. Zum Ausschluß von Selektions-
artefakten, die beispielsweise durch einen abweichenden Altersaufbau der Bevölke-
rungen z.B. durch Kriegsverluste oder starke Schwankungen der Geburtenraten
zustande kommen können, verglichen wir nicht nur absolute Zahlen, sondern auch
Raten auf der Basis aufeinanderfolgender 5 Altersjahrgänge der altersgleichen
Bevölkerung. Tabelle 1 zeigt auf der Grundlage bevölkerungsbezogener Raten für
eine weite und für eine enge klinische Diagnose Schizophrenie in Dänemark und in
Mannheim signifikante (p < .001) Geschlechtsunterschiede zwischen 3,9 und 5,4
Jahren. Das höhere Altersmittel schizophrener Frauen bei erster Krankenhaus-
aufnahme konnte also transnational repliziert werden.
Tabelle 1. Durchschnittsalter (in Jahren) bei Erstaufnahme unter der Diagnose Schizophrenie
weiter bzw. enger Definition
Weitere Diagnoe
Enge Diagnose
Dänemark
(n = 1169)
Mannheim
(n = 336)
Dänemark
Mannheim
Männer
34,8
33,1
32,8
32,5
Altersdifferenz
5,4
4,8
4,9
3,9
Frauen
40,2
37,9
37,7
36,4
p> 0,001
Fallregisterdaten:
Dänemark 1976,
Mannheim
1978-80; auf der
Basis bevölkerungs-
bezogener Raten pro 5-Jahres-Altersgruppen
Ausschluß von Artefakten und alternativen Erklärungen
Als nächster Schritt stand der Versuch an, alternative Erklärungen auszuschließen:
Bei gleichem Ersterkrankungsalter könnte das Erstaufnahmealter bei Frauen höher
sein, weil entweder ein milderer Frühverlauf der Krankheit oder die unterschied-
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