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Arnold, Julius; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1909, 1. Abhandlung): Über feinere Strukturen und die Anordnung des Glykogens in den Muskelfaserarten des Warmblüterherzens — Heidelberg, 1909

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https://doi.org/10.11588/diglit.37020#0027
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Feinere Strukturen und Anordnung des Giykogens im Warmbtüterherzen. 19

sie eine sehr zieriiche Felderung; dunkelgefärbte Felder ani-
sotroper Substanz wechseln mit bellen isotroper ab (Fig. 14).
Nach dem Kontraktionszustande schwankt die Breite der Felder.
Außerdem kommen noch Fibrillen von so beträchtlicher Fein-
heit vor, daß sie vermutlich als Primitivfibrillen anzusprechen
sind (Fig 13).
Die rundlichen, seltener ovalen Kerne liegen in ziemlich
regelmäßigen Abständen vereinzelt oder zu mehreren (2—4) in
der lichten, die Mitte des Faserbündels einnehmenden, Sarko-
plasmamasse. Außer rundlichen Sarkosomen kommen auch
feinere Fäden vor; deutliche Netzbildung habe ich weder in
der Umgehung der Kerne noch zwischen den Fibrillen nachweisen
können.
Manche der Faserbündel werden außen von einem Netz-
werk umsponnen, das in seinem ganzen Verhalten mit den oben
beschriebenen interstitiellen Netzen übereinstimmt.
Wie aus dieser Darstellung hervorgeht, ist meine Auffassung
über den Aufbau der PuRKiNjE'schen Fäden die, daß sic aus einer
wechselnden Zahl von F a s e r b ü n d e 1 n sich zusammen-
setzen, weiche aus Muskelfibrillen, Kernen und Sarko-
plasma bestehen und von einer feinen, infolge des Über-
tritts von Fibrillen aus einem Bündel in das andere viel-
fach durchbrochenem Membran eingehüllt werden. —
TAWARA hat, wenn ich ihn richtig verstehe, eine wesentlich andere
Vorstehung von der Architektur der PuRKiNjE'schen Fäden; sic
sollen aus großen hellen Zellen, welche eine hyaline Membran be-
sitzen, bestehen. Mit Bücksicht auf die Angaben von MESSUNG und
ScHMALTZ erörtert er die Frage, ob die Muskelfibrihen innerhalb
der Zellen gelegen sind und beschreibt eingehend die Lage und
Anordnung der Fibrillen innerhalb der Zellen, indem er hinzu-
fügt, daß einzelne Fibrillen aus einer Zelle in die andere über-
treten können. Diese Vorstellung, welche vielleicht durch die
früher gangbare Aleinung, die gewöhnlichen Myokardfasern seien
Zellen, beeinßußt wurde, ist meines Erachtens in Anbetraclu des
Übertritts der Fasern über die vermeintlichen Zellgrenzen für die
Faserbündel der PuRKiNjE'schen Fäden ebensowenig aufrecht zu
erhalten wie für die gewöhnlichen Myokardfasern und erschwert
das Verständnis des Aufbaues der PuRKiNjE'schen Fäden. Die
vermeintlichen Zellen sind nach meiner Anschauung Ouer- und
Schiefschnitte von Fascrbündeln; die Zellmembran entspricht der
 
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