Metadaten

Arnold, Julius; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1909, 1. Abhandlung): Über feinere Strukturen und die Anordnung des Glykogens in den Muskelfaserarten des Warmblüterherzens — Heidelberg, 1909

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37020#0030
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
23

Julius Arnold:

dem Durchmesser getrennt. Durchschnittlich sind die Fibrillen
in den schmalen Fasern zahlreicher, ihr Verlauf ist ein mehr ge-
streckter und regelmäßiger als bei den breiten. Die Fibrillen sind
nicht so verworfen. An der Oberfläche werden die Fasern von
einer feinen Membran umkleidet. Ist eine Gruppierung zu Bündeln
vorhanden, so fehlen gewöhnlich stärkere gemeinsame Um-
hüllungen, wie sie den FuRKiNJE'schen Fäden meistens zu-
kommen. Da manche von ihnen dieser entbehren, andererseits
einzelne schmale Fasern solche besitzen, kann man von Über-
gangsformen sprechen. Auf eine Beziehung der beiden Faser-
arten weist ja auch das oben berichtete Vorkommen von
schmalen Fasern innerhalb der PuRKiNJE'schen Fäden hiu. Über-
gangsformen von schmalen sarkoplasmareichen Fasern zu ge-
wöhnlichen Myokardfasern kommen gleichfalls vor. Die in den
Grenzschichten des Myokards gegen das Endokard gelegenen
Fasern zeigen oft ähnliche Abweichuugen der Struktur. Wie
oben erwähnt wurde, sind viele Fasern der Vorhöfe und Herz-
ohren sehr reich an Glykogen bezw. Sarkoplasma. Auch wirk-
liche Übergänge von gewöhnlichen Myokardfasern in schmale
sarkoplasmareiche Fasern glaube ich wahrgenommen zu haben.
Die schmalen Myokardfasern enthalten viel Glykogen. An
feinen Schnitten kann man longitudinale und transversale Sarko-
somenreihen nachwmisen.
3. Sarkoplasmareiche Fasern bei Nagern.
Von Nagern habe ich die Herzen von Kaninchen und
Batten, die ersteren an horizontale]! und frontalen Stufen-
schnitten untersucht. Ich konnte das atrioventrikulare Bündel
in seinem Verlauf zum Annulus, dessen Durchtritt durch dieseu
neben den Knorpelplättchen, seine Teilung in zwei Äste und deren
weitere Ausbreitung verfolgen. Während das rechte Bündel eine
mehr rundliche Form hat und in schiefer Dichtung durch das
Septum verläuft, um sich dann subendokardial, sowie in den
Papillarmuskoln und Sehnenfäden zu verzweigen, hat das linke
Bündel eine mehr breite bandartige Gestalt und erreicht sehr
bald das Endokard. Die Auffindung und Verfolgung des atrio-
ventrikularen Bündels wird bei Kaninchen dadurch sehr er-
leichtert, daß es selbst bei sonstiger Armut der Herzmuskeln an
Glykogen solches schon bei dem Durchtritt durch den Annulus,
sowie in seinen weiteret) Verzweigungen in größerer Menge ent-
halten kann.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften