Metadaten

Arnold, Julius; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1909, 1. Abhandlung): Über feinere Strukturen und die Anordnung des Glykogens in den Muskelfaserarten des Warmblüterherzens — Heidelberg, 1909

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37020#0032
License: Free access  - all rights reserved
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
34

Julius Arnold:

nicht darboten, untersuch!. Es lassen sich heim Menschen
gleichfalls breite und schmale sarkoplasmareiche Fasern unter-
scheiden. Allerdings kommen alle Übergänge von sehr breiten
zu schmalen vor; im allgemeinen überwiegen die Fasern von
mittlerer Dicke. Manchmal ist eine bündelweise Gruppierung
der Fasern vorhanden; andermal sind sie mehr gleichmäßig ver-
teilt; in beiden Fällen kommen dickere und dünnere Fasern
nebeneinander zu liegen. Die einzelnen Fasern werden von
feinen Membranen umhüllt; so dicke Umkleidungen wie in den
PuRKiNjE'schen Fäden habe ich nicht beobachtet. — Der Ver-
lauf der Fasern ist ein gestreckter oder mehr welliger; auch
Andeutungen von Verknotungen, wie sie MöNCKEBERG in seiner
trefflichen Monographie beschreibt, glaube ich gesehen zu haben.
Daß die Richtung, in welcher die Fasern verlaufen, eine sehr
verschiedene ist, geht aus dem Befund von Fängs- und Schief-
schnitten, ja selbst von Querschnitten hei frontaler Schnitfrichtung
hervor.
Das Sarkoplasma ist zum Teil der Dicke der Fasern ent-
sprechend bald reichlicher, bald spärlicher vertreten, ln allen
Fället) situ! die Kerne von deutlichen Höfen umgeben, welche
teils homogenes, teils feinkörniges, teils netzförmiges Sarko-
plasma führen; die Sarkosomenreihen zwischen den Fibrillen
zeigen wechselnde Breite.
Die Fibrillen verlaufen wellig oder mehr gestreckt und
lassen sich iu großer Ausdehnung als ununterbrochene Gebilde
verfolgen. Ihr Verlauf ist im allgemeinen regelmäßiger als in den
PuRKiNjE'schen Fäden. Dementsprechend sind Schiefschnitte,
wenn die Fasern in der Fängsrichtung getroffen wurden, sel-
tener. Ist das Faserbündel schief getroffen, dann erhält man
das Bild von Stäbchen mit anscheinend radiärer Aufstellung.
Die Verteilung der Fibrillen in den Bündeln ist häufig eine ziem
lieh gleichmäßige. Manchmal liegen die Fibrillen vorwiegend
peripher. Felderung und verschiedenen Kontraktionszuständen
entsprechende Bilder finden sich sehr oft an den Fibrillenkom-
plexem welche wohl als Muskelsäulchen aufzufassen sind. Das
(fehalt an Fibrillen ist verschieden; Faserbündel, welche zahl-
reiche Fibrillen enthalten, wechseln mit fibrillenarmen. Auch
schlauchförmige Gebilde, welche gar keine Fibrillen enthalten,
kommen vor. Die von MONCKEBERG erwähnten netzförmigen
Zeichnungen im Inneren derselben möchte ich nicht als binde-
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften