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Arnold, Julius; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1909, 1. Abhandlung): Über feinere Strukturen und die Anordnung des Glykogens in den Muskelfaserarten des Warmblüterherzens — Heidelberg, 1909

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https://doi.org/10.11588/diglit.37020#0035
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Feinere Strukturen und Anordnung des Glykogens im WarmMüterherzen. 27
Was den Glykogengehalt der sarkoplasmareichen Fasern
an belangt, so wurde schon erwähnt, daß die von mir unter-
suchten menschlichen Herzen sehr wenig Glykogen enthielten,
ln denjenigen sarkoplasmareichen Fasern, welche solches auf-
wiesen, war die Anordnung des Glykogens die gleiche wie hei
Hütern und Nagern: breitere und schmälere Reihen von longi-
tudinalen und transversalen glykogenhaltigen Sarkosomenreihen,
seltener Netzbildungen. — MüNCKEBERG hebt hervor, daß
PuRKixjE'sche Fasern normalerweise glykogeuhaltig sind, mit
fortschreitender Kachexie aber ihr Glykogen einbüßen. Da im
postuterinen Leben die gewöhnlichen Aiyokardfasern glykogen-
frei seien, sollen die Endausbreit ungen des Atrioventrikularbündels
auch dann, wenn ihre Struktureigentümlichkeiten nicht so aus-
geprägt sind, von den Myokardfasern durch den Glykogengebalt
sich unterscheiden lassen. — Weitere Untersuchungen müssen da-
rüber entscheiden, ob wirklich im postuterinen Leben die ge-
wöhnlichen Aiyokardfasern niemals Glykogen führen. Bei aus-
gewachsenen Kaninchen habe ich öfters bald vereinzelt, bald
in größerer Zahl gewöhnliche Aiyokardfasern gefunden, welche
teils spärlich, teils reichlicher Glykogen enthielten. Jedenfalls
sind bei der Aufsuchung von sarkoplasmareichen Fasern nur
positive Glykogenfunde und diese nur dann verwertbar, wenn
die gewöhnlichen Aiyokardfasern bei der betreffenden Art im
postuterinen Leben immer glykogenfrei sind; möglicherweise
büßen sie ihr Glykogen nicht nur bei kachektischen Zuständen,
sondern auch unter anderen Bedingungen ein.
Ich habe nur die bei Unfern vorkommenden sarkoplasma-
reichen Fasern als PuRKiNJE'sche bezeichnet. Bestimmend
waren für mich historische Gründe, außerdem aber auch mor-
phologische Erwägungen. Die sarkoplasmareichen Fasern bei
Nagern und beim Alenschcn zeigen bezüglich der Gruppierung,
der Umhüllung der Bündel, der .Anordnung des Sarkoplasmas
manche Unterschiede; es erscheinen mir deshalb norh wmitere
Untersuchungen darüber erforderlich, ob sie wirklich identisch
oder nur homolog und inwieweit sie biologisch, d. h. funktionell
gleichwertig sind, in Anbetracht ihrer Verbreitung im atrioven-
trikularen Verbindungsbünde! liegt ja die Vorstellung, daß sie der
Reizleitung dienen, nahe. Welche Bedeutung den von allen
Untersuchern berichteten Übergangsformen und Übergängen in
gewöhnliche Aiyokardfasern in dieser Uinsi< 1t! /ukonunt, welche
 
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