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Becker, August; Baerwald, Hans; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1909, 4. Abhandlung): Zur Kenntnis der Elektrizitätsträger in Gasen: über die durch Kathodenstrahlen erzeugten Elektrizitätsträger — Heidelberg, 1909

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https://doi.org/10.11588/diglit.37023#0014
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4. Beckei* und H. Baerwald:

Wesenheit von Diffusion und Rekombination Kurve zu er-
warten wäre. Die gegenseitige Beziehung beider )ieße aus dem
anfän glichen Ans lieg der experimentellen Kurve a (Fig. 3) -
einheitliche. Wanderungsgeschwindigkeit aller Träger voraus-
gesetzt — für den WArt 5*5 VoltüY folgern, mit dessen Hilfe
' a
sich die beobachtete Kurve zwecks quantitativen Vergleichs
mit a' nach Fig. 4 übertragen läßt. Wie man erkennt, ist der
Lauf beider Kurven ein ähnlicher; doch deutet der merklich
stärkere anfängliche Anstieg der experimentellen Kurve auf
deutlich geringeren Einfluß der Diffusion und Rekombination
hin, als in obiger Betrachtung angenommen ist, so daß auch
der spätere Verlauf der Kurve durch diese Phänomene nicht
ausschließlich erklärt werden kann.
Nimmt man nun an, daß die noch als einheitlich voraus-
gesetzten Träger beinf Passieren weiterer Metallröhren, speziell
der im Falle b benutzten 64 cm langen und 2'4 cm weiten
Röhre lediglich eine durch Diffusion und Rekombination in
dieser Ftöhre verursachte Verringerung der Trägerdichte er-
leiden, so würde Kurve a' — nach Einsetzen des Werts 2,14-10°
[Am "3] pp- ^ vorstehende Gleichung — in die Kurve b' übergehen
und Kurve ao in tq' mit unverändertem . Der Vergleich von b'
mit der übertragenen experimentellen Kurve b zeigt nun der-
artige Abweichungen im Lauf beider, daß die Vorstellung von
der Einheitlichkeit der Träger in beiden Fällen nicht aufrecht-
zuerhalten ist und jedenfalls, auch wenn man — nach dem
experimentellen Befund entgegen der Wahrscheinlichkeit
Einheitlichkeit noch innerhalb jedes Einzelfalls festhalten wollte,
merklich geringere Trägerbeweglichkeit^) für den zweiten Fall
anzunehmen wäre.")
Führt hiernach schon der anfängliche Verlauf der beob-
achteten Kurve (b und c) zu der Vorstellung einer Beweglich-
keitsverringerung der Träger, so erkennt man leicht, daß auch
der in gleichem Sinne gedeutete spätere Anstieg der Kurven
nicht etwa durch einen Einfluß einer Verringerung des Wertes
*3) Die Wanderungsgeschwindigkeit der Träger wäre hiernach O'OS cm/sec
für 1 Volt/cm.
*6) Worauf vornehmtich die Neigung der im Koordinatenanfangspunkt
an b zu legende Tangente hinweist.
") Zum gleichen Resultat würde die Betrachtung der Kurve c führen.
 
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