Zur Kenntnis der Elektrizitätsträger in Gasen.
19
ob das Hinausrücken des Strommaximums auch dann beob-
achtbar wird, wenn nicht die Zeit zwischen Trägerbildung und
Messung, sondern lediglich die Trägermenge variiert wird. Ver-
wendbar wurde hierfür die unter [16] beschriebene Anordnung
mit Benutzung des kleinen Vorkondensators. Wie schon Big. 5
erkennen läßt, zeigt sich keinerlei merkliche Verschiebung der
Lage des Kurvenknickpunkts bei Variation der Trägerdichte
im Verhältnis 0'55: 0*2, und auch eingehendere Untersuchung
in der Nachbarschaft der Knickstelle bestätigt dies Resultat,
wie aus Tab. 3 ersichtlich wird.
Eine Variation der Trägerdichte vermag hiernach
unsere Beobachtung nicht merklich zu beeinflussen.
8. [19.] Scheint hiernach in der Methode der Untersuchung
kein ersichtlicher Einwand gegen die Deutung der Ergebnisse
durch Annahme der Gegenwart von Trägern verschiedener Be-
weglichkeit nebeneinander und merklicher innerhalb kurzer
Zeiträume nach der Trägerbildung verfolgbarer Beweglichkeifs-
abnahmc derselben sich zu finden, so haben wir doch versucht,
durch nähere Betrachtung der sich aus uuserer Vorstellung
ergebenden Konsequenzen für das Verhalten der Träger diese
Vorstellung weiterhin zu prüfen.
9. [20.] Anhaltspunkte bietet, hier zunächst die Unter-
suchung der Diffusion der Träger im leitenden Gase. Unter
der Voraussetzung, daß der beim Durchströmen der 3 mm
weiten und 50 cm. langen Messingröhre beobachtbare Träger-
verlust zum überwiegenden Teil die Folge der Trägerdiffusion
in. der Röhre sei, läßt sich hieraus mit Benutzung der von
Herrn TowNSEND'^) gegebenen. Gleichung (14) der Diffusions-
koeffizient der vornehmlich an der Diffusion beteiligten Träger
entnehmen. Das Verhältnis ^-2-- = U22 der Maximalordinaten
0*43 0
der Kurven a und b (1hg. 6) ergibt hierfür D — 0'012, was, da
außer der Diffusion, auch zum Teil Rekombination stattfmdef,
als maximal möglicher Wert aufzufassen ist. Wie man erkennt,
ist derselbe nicht nur wesentlich geringer als der Diffusions-
koeffizient der Gasmoleküle — für die Diffusion der Kohlen-
säuremoleküle in Kohlensäure würde sich D^o = 0*103 be-
rechnen —, sondern auch sehr merklich geringer als der von
19) TOWNSEXD, PM. Tmws. .1. GM, p. 129, 1900.
19
ob das Hinausrücken des Strommaximums auch dann beob-
achtbar wird, wenn nicht die Zeit zwischen Trägerbildung und
Messung, sondern lediglich die Trägermenge variiert wird. Ver-
wendbar wurde hierfür die unter [16] beschriebene Anordnung
mit Benutzung des kleinen Vorkondensators. Wie schon Big. 5
erkennen läßt, zeigt sich keinerlei merkliche Verschiebung der
Lage des Kurvenknickpunkts bei Variation der Trägerdichte
im Verhältnis 0'55: 0*2, und auch eingehendere Untersuchung
in der Nachbarschaft der Knickstelle bestätigt dies Resultat,
wie aus Tab. 3 ersichtlich wird.
Eine Variation der Trägerdichte vermag hiernach
unsere Beobachtung nicht merklich zu beeinflussen.
8. [19.] Scheint hiernach in der Methode der Untersuchung
kein ersichtlicher Einwand gegen die Deutung der Ergebnisse
durch Annahme der Gegenwart von Trägern verschiedener Be-
weglichkeit nebeneinander und merklicher innerhalb kurzer
Zeiträume nach der Trägerbildung verfolgbarer Beweglichkeifs-
abnahmc derselben sich zu finden, so haben wir doch versucht,
durch nähere Betrachtung der sich aus uuserer Vorstellung
ergebenden Konsequenzen für das Verhalten der Träger diese
Vorstellung weiterhin zu prüfen.
9. [20.] Anhaltspunkte bietet, hier zunächst die Unter-
suchung der Diffusion der Träger im leitenden Gase. Unter
der Voraussetzung, daß der beim Durchströmen der 3 mm
weiten und 50 cm. langen Messingröhre beobachtbare Träger-
verlust zum überwiegenden Teil die Folge der Trägerdiffusion
in. der Röhre sei, läßt sich hieraus mit Benutzung der von
Herrn TowNSEND'^) gegebenen. Gleichung (14) der Diffusions-
koeffizient der vornehmlich an der Diffusion beteiligten Träger
entnehmen. Das Verhältnis ^-2-- = U22 der Maximalordinaten
0*43 0
der Kurven a und b (1hg. 6) ergibt hierfür D — 0'012, was, da
außer der Diffusion, auch zum Teil Rekombination stattfmdef,
als maximal möglicher Wert aufzufassen ist. Wie man erkennt,
ist derselbe nicht nur wesentlich geringer als der Diffusions-
koeffizient der Gasmoleküle — für die Diffusion der Kohlen-
säuremoleküle in Kohlensäure würde sich D^o = 0*103 be-
rechnen —, sondern auch sehr merklich geringer als der von
19) TOWNSEXD, PM. Tmws. .1. GM, p. 129, 1900.