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Klebs, Georg; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1909, 5. Abhandlung): Über die Nachkommen künstlich veränderter Blüten von Semperivivum — Heidelberg, 1909

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https://doi.org/10.11588/diglit.37024#0010
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Georg Ktebs:

daß der Faktor C wesentlich verringert wird nnd der Quotient ^
zu stark sinkt. Zwischen den beiden Extremen: normale Bil-
dung einer Infloreszenz, andrerseits Zurücksinken in den vege-
tativen Znstand, sind zahlreiche Zwischenstufen denkbar, die
auf den verschiedenen Werten des Quotienten beruhen könnten.
In der Tat lassen sich solche Zwischenzustände erreichen, wenn
man normale hlühreifc Rosetten in verschiedenen Stadien ihrer
Vorbereitung von März bis April solchen veränderten Lebens-
bedingungen aussetzt, daß das Verhältnis von-j-1 verändert werden

muß. Man kann in verschiedener Weise dabei vergehen, indem
man entweder den Faktor C durch geringeres oder farbiges
(z. B. blaues) Licht oder Dunkelheit oder höhere Temperatur
schwächt, oder bei normaler Beleuchtung den Faktor N durch
gute Düngung mit Nährsalzen gleichzeitig hei starker Feuchtigkeit
des Bodens steigert. So gelingt es, eine Menge neuer oft sonder-
barer Formen zu erhalten, Infloreszenzen, die sich etwas strecken,
dann in einer Blattrosette endigen, solche, die sich am Gipfel
verzweigen oder nur Rosetten tragen, solche, die an den Zweigen
neben Rosetten Blüten besitzen, von denen ein Teil abweichende
Gestaltungen darbietet. Das beste mrd reichste Material für die
Blütenvariation erhielt man, wie vorhin erwähnt, durch sehr
reichliche Ernährung (Düngung, relativ hohe Temperatur,
Feuchtigkeit) der Mutterrosetten, sowohl während ihrer Streckung
zur Infloreszenz, wie auch nach Entfernung der Blütenzweige
(Schwächung des Vorrates an Kohlehydraten während der Neu-
bildung der neogenen Blüten). Hier traten dann ganz neue Po-
tenzen der Formbildung in die Wirklichkeit,
Nachdem die weitgehende Variation der Blütenorgane nach-
gewiesen worden war, erhob sich die Frage, ob solche ver-
änderten Blüten auch veränderte Nachkommen liefern. An dem
Hauptobjekt wurden solche Versuche nicht
angestellt; ich wählte dazu 6t (Lu/m ßic77c?z7uMM7t?
7?or/Q. Zehn Exemplare Q, die bereits im Sommer 1904 besonders
üppig ernährt worden waren, wurden im April 1905 in einem
feuchten, gut gedüngten Beet kultiviert, das durch eine Warm-
wasserheizung in den entscheidenden Monaten April bis Juni

0 Außerdem wurden noch einige andere Exemptare benutzt, die zum
Teit etwas abweichend kuttiviert. worden waren.
 
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