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Laub, Jakob; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1909, 6. Abhandlung): Zur Theorie der longitudinalen magnetooptischen Effekte in leuchtenden Gasen und Dämpfen — Heidelberg, 1909

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37025#0006
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6

J.Laub:

einer Lichtwelle getroffen, zum Mitschwingen angeregt werden,
wobei aber das ganze Atom elektrisch ungeändert bleibt. Wir
fragen, wie groß ist der Drehungswinkel der Polarisationsebene
des Lichtes, den ein ruhender Beobachter mißt. -
Aus den Messungen von H. A. WiLSON s) über die Verteilung
der elektrischen Kraft an verschiedenen Stellen der Geißlerröhre
folgt, daß der Potentialgradient in der ungeschichteten positiven
Lichtsäule als ziemlich konstant anzusehen ist. Ferner hat
auch WiLSON die Geschwindigkeitsverteilung der Träger an den
verschiedenen Stellen der Entladungsrohre durch Messung des
HALL-Effektes untersucht. Aus den WiLSON'schen Beobachtungen
kann man schließen, daß die Geschwindigkeit der Träger in der
positiven Lichtsäule, mit Ausnahme in der unmittelbarsten Nähe
der Anode, konstant ist. Man kann daher in erster Annäherung
annehmen, daß sich in der positiven Säule ein stationärer
Strom von Lichtträgern in einer bestimmten Richtung mit der
mittleren Geschwindigkeit v bewegt.
Wir können unser Problem in folgender Weise formulieren:
Es sollen sich Licht wellen in der positiven Lichtsäule
einer G eißlerrÖhre, die sich in einem konstanten Magnet-
felde befindet, fortpflanzen; wir fragen, wie groß ist
der Drehungswinkel des Lichtes, den ein in der Rich-
tung der Kraftlinien blickender Beobachter findet.
§ 4. Zu dem Ende führen wir zwei Koordinatensysteme
K (X, Y, Z) und K' (X', Y', Z') ein, die beide beschleunigungs-
frei, jedoch relativ zueinander bewegt sein sollen.
Ist im Raume Materie vorhanden, die relativ zu IG ruht,
so mögen für das Bezugssystem K' die Gleichungen gelten:

Gl

d T ^
d t' ^
d^T
dt"

+ 4 H

, j^'y
dt'

+

dt'


ilH'-^+2k^+n^^

"dt'


3-

e'N'
h
GN'
h
DyN'
n

@'y

dabei ist der Vektor der elektrischen Polarisation, (V ist der
Vektor der elektrischen Kraft in der erregenden Welle, IT der Be-
trag der in der Z-Achse sich erstreckenden äußeren magnetischen

3) H. A. WiLSON, Proe. Cam&f. PAP. <S*oc., p. 250. 1902.
 
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