Metadaten

Laub, Jakob; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1909, 6. Abhandlung): Zur Theorie der longitudinalen magnetooptischen Effekte in leuchtenden Gasen und Dämpfen — Heidelberg, 1909

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37025#0012
License: Free access  - all rights reserved
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
12

J.Laub:

IR

'l'H



ifH-


AVas dc]i Charakter der Wehen betrifft, erhält man für das Ver-
hältnis der Amplituden:


die Gleichung sagt, aus, daß die fortgepflanzten Schwingungen
zirkular polarisiert sind, und zwar bezieht sich das obere Vor-
zeichen auf die rechtszirkulare, das untere auf die links-
zirkulare Welle (normales Duplet).
Bewegen sich die Lichtträger senkrecht zu den magne-
tischen Kraftlinien, so erhält man:


Die letzte Gleichung enthält das wichtige Resultat: Steht
die Bewegungsrichtung der Lichtträger senkrecht zum äußeren
Magnetfelde, so sind die beiden Komponenten des longitudinalen
Duplets elliptisch polarisiert, und zwar hat die Schwingungs-
ellipse die Koordinatenachsen zu Hauptachsen. Der Faktor ß
gibt uns das Verhältnis der bezüglichen Halbachsen an. — Eine
qualitative Bestätigung der letzten Gleichung wäre für die Rela-
tivitätstheorie von großer Bedeutung.
Das erhaltene Resultat ist auch deshalb von theoretischem
Interesse, weil es zeigt, daß Ansätze von der Form (9a) auf
eine Zerlegung der Spektrallinien im Magnetfelde in Kompo-
nenten von elliptischem Schwingungscharakter führen. — Es mag
hier bemerkt, werden, daß in den Untersuchungen des Herrn
A. DuFOUR?) über das ZEEMAN-Phänomen der Banden in den
Spektren, welche die Flnoride und Chloride von Kalcium, Barium
und Strontium liefern, Schwingungen von elliptischem Charakter
vorzukommen scheinen.
§ 9. Um den Drehungswinkei der Polarisationsebene für
einen Beobachter, der in der Richtung der Kraftlinien hindurch-
blickt, zu erhalten, müssen wir noch die elektro-dynamischen
Grundgleichungen für bewegte Körper zu Hilfe nehmen. Wir
wollen ferner zunächst den Fall behandeln, daß die Bewegungs-

D A. DuFOUR, üowpf. 146, p. 118, 2.29. 1908. Vgt. auch
W. VoiGT, ATra/MCF'o- u?:r2 p. 93. 1908.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften