Das Agmatin*) läßt sich durch die Einwirkung von Cyanamid-
silber auf Tetramethylendiaminchlorhydrat synthetisch darstellen.
Hierdurch wird die in der letzten Mitteilung vermutungsweise auf-
gestellte Strukturformel als zutreffend erwiesen.
Für den Versuch wurde Tetramethylendiaminchlorhydrat,
welches nach CiAMiciAN und ZANETTU), unter Benutzung der
Vorschrift von WiLLSTATTER und HEUBNERS)^ aus Pyrrol darge-
stellt war, in wässeriger Lösung mit so viel Cyanamidsilber ver-
setzt, daß einem Molekül der Base etwa ein Molekül Cyanamid
entsprach. Beim Durchleiten eines Kohlensäurestroms durch die
stark alkalische Flüssigkeit verschwand die gelbe Farbe des Cyan-
amidsilbers im Laufe mehrerer Tage, zugleich schied sich Chlor-
silber ab. Nach 14 Tagen wurde die Lösung mit Schwefelsäure
angesäuert, wobei reichliche Kohlensäureentwicklung eintrat. Die
vom Chlorsilber und von einem auskristalhsierten, nicht näher
untersuchten Silbersalz abhltrierte Flüssigkeit wurde mit einer
wässerigen Lösung von Silbersulfat versetzt, bis in einer Tüpfel-
probe mit Barytwasser statt des gelben ein dunkelbrauner Nieder-
schlag ausfiel, sodann mit Baryt gesättigt, der tiefbraune Nieder-
schlag auf der Nutsche abgesaugt und mit Wasser ausgewaschen.
Der Niederschlag wurde nunmehr in verdünnter Schwefelsäure
zerteilt, mit Schwefelwasserstoff zerlegt und das so erhaltene
Sulfat in das Karbonat übergeführt. Dies Salz schied sich heim
Eindampfen der wässerigen Lösung ganz ebenso wie das aus
den tierischen Organen gewonnene Agmatinkarbonat als kreidige,
in Wasser wenig lösliche Masse ab. Das von der Mutterlauge
getrennte Karbonat wurde zur Analyse in das gut kristallisierende
Sulfat umgewandelt und letzteres durch Umkristallisieren aus
wässerigem Methylalkohol gereinigt.
*) Diese SitzungsbericlUe, 1910, Nr. 11, ZeBscA/'W /^r
('Aewüe, Bd. 66, S. 257.
-) Ber. Jer De!ÜscBe% C'Aev^. (res., Bd. 22, S. 1968.
Ber. a!er De%^scBe% 6'Ae/%. des., Bd. 40, S. 3871.
silber auf Tetramethylendiaminchlorhydrat synthetisch darstellen.
Hierdurch wird die in der letzten Mitteilung vermutungsweise auf-
gestellte Strukturformel als zutreffend erwiesen.
Für den Versuch wurde Tetramethylendiaminchlorhydrat,
welches nach CiAMiciAN und ZANETTU), unter Benutzung der
Vorschrift von WiLLSTATTER und HEUBNERS)^ aus Pyrrol darge-
stellt war, in wässeriger Lösung mit so viel Cyanamidsilber ver-
setzt, daß einem Molekül der Base etwa ein Molekül Cyanamid
entsprach. Beim Durchleiten eines Kohlensäurestroms durch die
stark alkalische Flüssigkeit verschwand die gelbe Farbe des Cyan-
amidsilbers im Laufe mehrerer Tage, zugleich schied sich Chlor-
silber ab. Nach 14 Tagen wurde die Lösung mit Schwefelsäure
angesäuert, wobei reichliche Kohlensäureentwicklung eintrat. Die
vom Chlorsilber und von einem auskristalhsierten, nicht näher
untersuchten Silbersalz abhltrierte Flüssigkeit wurde mit einer
wässerigen Lösung von Silbersulfat versetzt, bis in einer Tüpfel-
probe mit Barytwasser statt des gelben ein dunkelbrauner Nieder-
schlag ausfiel, sodann mit Baryt gesättigt, der tiefbraune Nieder-
schlag auf der Nutsche abgesaugt und mit Wasser ausgewaschen.
Der Niederschlag wurde nunmehr in verdünnter Schwefelsäure
zerteilt, mit Schwefelwasserstoff zerlegt und das so erhaltene
Sulfat in das Karbonat übergeführt. Dies Salz schied sich heim
Eindampfen der wässerigen Lösung ganz ebenso wie das aus
den tierischen Organen gewonnene Agmatinkarbonat als kreidige,
in Wasser wenig lösliche Masse ab. Das von der Mutterlauge
getrennte Karbonat wurde zur Analyse in das gut kristallisierende
Sulfat umgewandelt und letzteres durch Umkristallisieren aus
wässerigem Methylalkohol gereinigt.
*) Diese SitzungsbericlUe, 1910, Nr. 11, ZeBscA/'W /^r
('Aewüe, Bd. 66, S. 257.
-) Ber. Jer De!ÜscBe% C'Aev^. (res., Bd. 22, S. 1968.
Ber. a!er De%^scBe% 6'Ae/%. des., Bd. 40, S. 3871.