12 Joh. Koenigsberger und Jos. Kutsehewski: Beobachtungen an Kanalstrahlen.
das Leuchten etwas abnimmt, eine derartige Erscheinung zu sehen
sein. Das trifft zu; Fig. 6 und 7 zeigen dies; der Versuch kann
jederzeit leicht, wiederholt werden. Der starke etwa diagonal
verlaufende leuchtende Strahl in F, der sich aus der diffusen
Tangcntialhelligkeil heraushebl, ist die neutrale Tangente an die
Stelle größter Geschwindigkeit und Intensität. Weiter auf dem
Weg des positiven abgelenkten Fanalstrahls nach C, wo der posi-
tive Anteil gelbrote Fluoreszenz auf dem Glas erzeugt, bleibt zwar
die Geschwindigkeit ziemlich konstant, aber die weitern Zu-
sammenstöße schwächen die Intensität, sie setzen die Zahl der
Kanalstrahlteile herab.
Inwieweit die Anodenstrahlen ein ähnliches Verhalten zeigen,
können wir nicht beurteilen; doch dürfte die geringe Geschwindig-
keit derselben eine analoge Annahme nicht als unmöglich er-
scheinen lassen.
Bezüglich der Lichtemission von Kanalstrahlen kommen
wir also zu folgenden Ergebnissen und Möglichkeiten: Die Lichl-
emission ist durch Zusammenstöße rasch bewegter neu-
traler Atome und Moleküle mit andern neutralen Teilen
(hier ruhenden Molekülen) bedingt. Da gleichzeilig eine .Ioni-
sation auftritt, sind folgende drei Fälle möglich:
1. Die -Ionisation ist eine zufällige Begleiterscheinung. Die
Lichtemission geht von dem erschütterten neutralen Atom oder
Molekül, das eine große innere kinetische Energie gewonnen
hat, aus. Hierbei findet vielleicht eine chemische Dissoziation
des Moleküls statt.
2. Die Lichtemission findet statt, wenn sich die durch Zu-
sammenstoß gebildeten Jonen molisieren.
3. Die Lichtemission findet nur im Moment der Aufspaltung
in Jonen statt.
Wir möchten vorläufig hypothetisch für die Bandenspekfra
auf Grund der Versuche von Herrn KUPFERERZ) Fall 1, für die
Serienspektra Fall 3 als zutreffend annehmen, Fall 2 scheint uns
wegen des Nichtleuchtens der pos.iliven Kanalsfrahleu, die sich
neutralisieren (vgl. Fig. 2 und 3), also molisieren, weniger wahr-
scheinlich.
Freiburg i. B., Matheni.-physik. Institut.
's) xc, n, p. n<;s. mio.
das Leuchten etwas abnimmt, eine derartige Erscheinung zu sehen
sein. Das trifft zu; Fig. 6 und 7 zeigen dies; der Versuch kann
jederzeit leicht, wiederholt werden. Der starke etwa diagonal
verlaufende leuchtende Strahl in F, der sich aus der diffusen
Tangcntialhelligkeil heraushebl, ist die neutrale Tangente an die
Stelle größter Geschwindigkeit und Intensität. Weiter auf dem
Weg des positiven abgelenkten Fanalstrahls nach C, wo der posi-
tive Anteil gelbrote Fluoreszenz auf dem Glas erzeugt, bleibt zwar
die Geschwindigkeit ziemlich konstant, aber die weitern Zu-
sammenstöße schwächen die Intensität, sie setzen die Zahl der
Kanalstrahlteile herab.
Inwieweit die Anodenstrahlen ein ähnliches Verhalten zeigen,
können wir nicht beurteilen; doch dürfte die geringe Geschwindig-
keit derselben eine analoge Annahme nicht als unmöglich er-
scheinen lassen.
Bezüglich der Lichtemission von Kanalstrahlen kommen
wir also zu folgenden Ergebnissen und Möglichkeiten: Die Lichl-
emission ist durch Zusammenstöße rasch bewegter neu-
traler Atome und Moleküle mit andern neutralen Teilen
(hier ruhenden Molekülen) bedingt. Da gleichzeilig eine .Ioni-
sation auftritt, sind folgende drei Fälle möglich:
1. Die -Ionisation ist eine zufällige Begleiterscheinung. Die
Lichtemission geht von dem erschütterten neutralen Atom oder
Molekül, das eine große innere kinetische Energie gewonnen
hat, aus. Hierbei findet vielleicht eine chemische Dissoziation
des Moleküls statt.
2. Die Lichtemission findet statt, wenn sich die durch Zu-
sammenstoß gebildeten Jonen molisieren.
3. Die Lichtemission findet nur im Moment der Aufspaltung
in Jonen statt.
Wir möchten vorläufig hypothetisch für die Bandenspekfra
auf Grund der Versuche von Herrn KUPFERERZ) Fall 1, für die
Serienspektra Fall 3 als zutreffend annehmen, Fall 2 scheint uns
wegen des Nichtleuchtens der pos.iliven Kanalsfrahleu, die sich
neutralisieren (vgl. Fig. 2 und 3), also molisieren, weniger wahr-
scheinlich.
Freiburg i. B., Matheni.-physik. Institut.
's) xc, n, p. n<;s. mio.