Die folgenden Versuche wurden teilweise mit einer Mercedes-
Influenzmaschine von WEHRSEN angestellt, die wir der Unter-
stützung der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
(Stiftung H. Lanz) verdanken.
Um den Vorgang bei der Emission des Lichtes zu studieren,
hatten wir, worüber in einer früheren Mitteilung U berichtet wurde,
die Versuche von E. GoLDSTEiN, W. WiEN, J. J. THOMSON,
J. STARK wiederholt, einige neue Erscheinungen gefunden, und
dann auch einiges beobachtet, was von den Ergebnissen dieser
Forscher sich unterscheidet. Es schien uns wünschenswert, bevor
das Studium der Lichtemission fortgesetzt wurde, einerseits das
neu Gefundene nachzukontrollieren und anderseits die Wider-
sprüche aufzuklären.
I. Ergänzung früherer Versuche und Erklärung Tun Wider-
sprüchen.
1. Bei unsern Versuchen hatte sich gezeigt, daß die Disso-
ziation des neutralen Kanalstrahls bei sehr hohem Vakuum im
Beobachtungsraum, Druck kleiner als 0,0002 mm, auf eine
Länge von 30 cm hinter der Kathode überhaupt nicht nachweisbar
ist. Aus der wahrnehmbaren Fluoreszenz auf dem Willemitschirm
läßt sich schließen, daß dieselbe kleiner als 1 o/o ist, während sie
bei höheren Drucken unter bestimmten im folgenden (Abschnitt 4)
festgestellten Bedingungen etwa 10—30o/o der gesamten Licht-
intensität des neutralen Strahlens betragen kann. Die Disso-
ziation, ebenso wie das Leuchten ist also nicht spontan
und daher eher als Ionisation zu bezeichnen. Sie erfolgt
durch Zusammenstöße des neutralen Kanalstrahls mit ruhenden
Gasmolekülen, und ist, wie wir neuerdings wieder feststellen,
ganz unabhängig davon, ob der positive Kanalstrahl in
U 6'!ür&<?7*. T/eMZeZ&efyef März 1910, Abh. 4 u. P7?,?/s. Zö, 11,
p. 379. 1910,
1*
Influenzmaschine von WEHRSEN angestellt, die wir der Unter-
stützung der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
(Stiftung H. Lanz) verdanken.
Um den Vorgang bei der Emission des Lichtes zu studieren,
hatten wir, worüber in einer früheren Mitteilung U berichtet wurde,
die Versuche von E. GoLDSTEiN, W. WiEN, J. J. THOMSON,
J. STARK wiederholt, einige neue Erscheinungen gefunden, und
dann auch einiges beobachtet, was von den Ergebnissen dieser
Forscher sich unterscheidet. Es schien uns wünschenswert, bevor
das Studium der Lichtemission fortgesetzt wurde, einerseits das
neu Gefundene nachzukontrollieren und anderseits die Wider-
sprüche aufzuklären.
I. Ergänzung früherer Versuche und Erklärung Tun Wider-
sprüchen.
1. Bei unsern Versuchen hatte sich gezeigt, daß die Disso-
ziation des neutralen Kanalstrahls bei sehr hohem Vakuum im
Beobachtungsraum, Druck kleiner als 0,0002 mm, auf eine
Länge von 30 cm hinter der Kathode überhaupt nicht nachweisbar
ist. Aus der wahrnehmbaren Fluoreszenz auf dem Willemitschirm
läßt sich schließen, daß dieselbe kleiner als 1 o/o ist, während sie
bei höheren Drucken unter bestimmten im folgenden (Abschnitt 4)
festgestellten Bedingungen etwa 10—30o/o der gesamten Licht-
intensität des neutralen Strahlens betragen kann. Die Disso-
ziation, ebenso wie das Leuchten ist also nicht spontan
und daher eher als Ionisation zu bezeichnen. Sie erfolgt
durch Zusammenstöße des neutralen Kanalstrahls mit ruhenden
Gasmolekülen, und ist, wie wir neuerdings wieder feststellen,
ganz unabhängig davon, ob der positive Kanalstrahl in
U 6'!ür&<?7*. T/eMZeZ&efyef März 1910, Abh. 4 u. P7?,?/s. Zö, 11,
p. 379. 1910,
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