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Koenigsberger, Leo; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1910, 14. Abhandlung): Über Helmholtz's Bruchstück eines Entwurfes betitelt 'Naturforscher-Rede' — Heidelberg, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.37040#0003
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Ais ich am Anfänge des Jahres 1903 unmitteibar vor dem
Abschluß des dritten Bandes meiner Biographie von HELMHOLTZ
noch einmal dessen Schreibmappen einer genauen Durchsicht
unterwarf, fand ich in einer derselben einige mit großer Sorg-
falt beschriebene Quartblätter, von denen das erste die Über-
schrift trug: „Naturforscher-Rede".
Es war bekannt, daß HELMnoLTZ die Absicht hatte, auf der
in Wien im Jahre 1894 tagenden Naturforscherversammlung einen
Vortrag zu halten „Über dauernde Bewegungsformen und schein-
bare Substanzen", und ich hatte deshalb schon früher, aber ver-
geblich, nach Aufzeichnungen einer Disposition zu jenem Vor-
trage gesucht, wie sie sich HELMHOLTZ gewöhnlich zum Zwecke
öffentlicher Vorlesungen entworfen hat. Ich gab es aber endlich
auf, ein darauf bezügliches Manuskript zu Enden, zumal da mir
von zuverlässigster Seite mitgeteilt worden, daß Helmholtz auf
der Rückreise von Amerika im Oktober 1893 auf dem Schiffe
Aufzeichnungen für diese Rede gemacht habe, daß aber in der
großen Verwirrung, die sich bei seinem verhängnisvollen Sturze
von der Schiffstreppe seiner Umgebung bemächtigte, nebst
manchen andern unbrauchbar gewordenen Gegenständen wahr-
scheinlich auch diese Papiere ins Meer geworfen wurden, jeden-
falls sich später auf dem Schiffe nichts mehr davon vor-
gefunden habe.
Als ich aber von jenen Quartblättern Kenntnis genommen,
denen ich in der Festigkeit und Sauberkeit der Handschrift an-
seben zu können glaubte, daß sie wohl erst einige Monate nach
seiner Rückkehr aus Amerika geschrieben seien, nahm ich keinen
Anstand, den Inhalt derselben als „in engem Zusammenhänge
mit jenem Thema stehend" zu bezeichnen und in den dritten
Band der Biographie aufzunehmen, ohne übrigens meiner Über-
zeugung noch besonders Ausdruck zu geben, daß wir es hier
mit dem Anfänge eines Entwurfes für die beabsichtigte Rede zu
 
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