Die Bildung der Erdalkaliperoxyde.
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wurden. Letzteres wurde durch Anwendung der betreffenden,
nach der Methode von KERpn) auf elektrolytischem Wege dar-
gestehten Amalgame erreicht.
Setzt man die flüssigen Amalgame der Luft oder gewöhn-
lichem Sauerstoffgas aus, so bildet sich eine graue Haut, in welcher
sich neben Oxyd und feinverteiltem Quecksilber deutlich ganz
kleine Mengen Peroxyd erkennen lassen. Erheblich stärker setzt
die Peroxydbildung ein, wenn man die Amalgame in einem Auto-
klaven bei 15° einem Sauerstoffdruck von 60 Atmosphären aus-
setzt. Die entstandene Haut gibt an verdünnte Schwefelsäure
das Peroxyd als Wasserstoffperoxyd ab, welches sowohl mittelst
Titanschwefelsäure als auch mittelst der Ather-Chromsäure-
reaktion leicht nachzuweisen ist.
Immer bildet sich relativ nur wenig Peroxyd; Einzelbestim-
mungen beim Strontium ergaben 1,3—1,5 o/o. Beim Liegen ver-
schwindet das Peroxyd, offenbar, weil es sich mit dem Testierenden
Metall zu gewöhnlichem Oxyd umsetzt. Sehr rasch verläuft
diese Reduktion bei erhöhter Temperatur. Bei 100° und 60 Atmo-
sphären Druck entsteht keine Spur Peroxyd, wohl aber eine dicke
weiße Schicht von Oxyd. Auch dieses Verhalten spricht zu-
gunsten der Ansicht, daß bei der direkten Oxydation der Metalle
mit molekularem Sauerstoff primär Peroxyde entstehen. Letztere
treten nur dann nicht in nachweisbaren Mengen auf, wenn ihre
Umsetzungsgeschwindigkeit mit dem Metall größer wird als die
Geschwindigkeit ihrer eigenen (Peroxyd-)Bildung.
Es erklärt sich jetzt auch, weshalb ERDMANN und SMissEN
beim Erhitzen von Calciumamalgam mit Sauerstoff auf 400 bis
500° bei Atmosphärendruck keine Spur Peroxyd fanden, ist doch
unter jenen Bedingungen des Druckes das Bildungsbereich dafür
schon von 55° ab überschritten.
W Z. /. 17, 284 (1898).
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wurden. Letzteres wurde durch Anwendung der betreffenden,
nach der Methode von KERpn) auf elektrolytischem Wege dar-
gestehten Amalgame erreicht.
Setzt man die flüssigen Amalgame der Luft oder gewöhn-
lichem Sauerstoffgas aus, so bildet sich eine graue Haut, in welcher
sich neben Oxyd und feinverteiltem Quecksilber deutlich ganz
kleine Mengen Peroxyd erkennen lassen. Erheblich stärker setzt
die Peroxydbildung ein, wenn man die Amalgame in einem Auto-
klaven bei 15° einem Sauerstoffdruck von 60 Atmosphären aus-
setzt. Die entstandene Haut gibt an verdünnte Schwefelsäure
das Peroxyd als Wasserstoffperoxyd ab, welches sowohl mittelst
Titanschwefelsäure als auch mittelst der Ather-Chromsäure-
reaktion leicht nachzuweisen ist.
Immer bildet sich relativ nur wenig Peroxyd; Einzelbestim-
mungen beim Strontium ergaben 1,3—1,5 o/o. Beim Liegen ver-
schwindet das Peroxyd, offenbar, weil es sich mit dem Testierenden
Metall zu gewöhnlichem Oxyd umsetzt. Sehr rasch verläuft
diese Reduktion bei erhöhter Temperatur. Bei 100° und 60 Atmo-
sphären Druck entsteht keine Spur Peroxyd, wohl aber eine dicke
weiße Schicht von Oxyd. Auch dieses Verhalten spricht zu-
gunsten der Ansicht, daß bei der direkten Oxydation der Metalle
mit molekularem Sauerstoff primär Peroxyde entstehen. Letztere
treten nur dann nicht in nachweisbaren Mengen auf, wenn ihre
Umsetzungsgeschwindigkeit mit dem Metall größer wird als die
Geschwindigkeit ihrer eigenen (Peroxyd-)Bildung.
Es erklärt sich jetzt auch, weshalb ERDMANN und SMissEN
beim Erhitzen von Calciumamalgam mit Sauerstoff auf 400 bis
500° bei Atmosphärendruck keine Spur Peroxyd fanden, ist doch
unter jenen Bedingungen des Druckes das Bildungsbereich dafür
schon von 55° ab überschritten.
W Z. /. 17, 284 (1898).