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Engler, Carl; Becker, W.; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1910, 15. Abhandlung): Die Bildung der Erdalkaliperoxyde — Heidelberg, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.37041#0008
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C. Engter und W, Becker:

I'-p'PHzO'xPOs-
2 2
Sinkt der Sauerstoffdimck unter den Wert ly, * pH.o? so verläuft
die Reaktion unter Zerstörung vorhandenen Peroxydes, indem
nach b Hydroxyd und Sauerstoff auftritt.
Man erkennt also, daß man mit Sauerstoff von Atmosphären-
druck aus Bariumoxyd Peroxyd nur dann erhalten kann, wenn
der Wasserdampfgehalt sich in bestimmten engen Grenzen bewegt.
Sinkt er unter die Dissoziationsspannung des Bariumhydroxydes,
so vermag sich das für den Prozeß als Zwischenstufe erforder-
liche Bariumhydroxyd nicht zu bilden. Steigt er so hoch, daß
das Produkt ly, - p^,o den Wert eins überschreitet (sämtliche
Größen in Atmosphären gerechnet), so zerfällt vorhandenes Per-
oxyd, anstatt sich aus Oxyd zu bilden. Die für die Rechnung
erforderlichen Werte von Kp können als Funktion derTemperatur
aus den Messungen von LE CH ATELIER (1. c.) und von JoHNSTOKA)
entnommen werden. Die Sicherheit der letzteren wird freilich
von SCHOTTKY5) bezweifelt.
Diese Darlegungen scheinen in so gutem Einklang mit der
Erfahrung zu stehen, daß der Verlauf der Reaktion in den Teil-
vorgängen a und b als sicher angenommen und die unmittel-
bare Einwirkung von Sauerstoff auf Bariumoxyd als ausge-
schlossen betrachtet werden darf.
Obgleich ein Versuch des Nachweises der Bildung von
Wasserstoffperoxyd bei der Einwirkung von Sauerstoff auf Baryt-
bydraf wegen des durch die hohe Reaktionstemperatur bedingten
fast plötzlichen Zerfalls eventuell gebildeten bLO^ wenig Aus-
sicht auf positives Gelingen darbot, wurde trotzdem wiederholt
und unter verschiedenen Bedingungen versucht, durch mög-
lichst plötzliche Abkühlung aus der Röhre gestoßener Reaktions-
gase, in diesen Peroxydreaktion zu konstatieren, indessen stets
mit negativem Erfolg.
ü. Versuche der Darstellung von Peroxyden des Strontiums
und Calciums aus ihren Oxyden und Sauerstoff.
Nachdem durch die vorstehend beschriebenen Versuche die
Bedingungen der Bildung des Bariumperoxyds aus Oxyd und
*) ZeMscAr. /. pAy-s^A. Bd. 62, 330 ; 65, 737.
D Zeüse/;/'. /. pAy.s7A. Bd. 64, 444.
 
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