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Engler, Carl; Becker, W.; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1910, 15. Abhandlung): Die Bildung der Erdalkaliperoxyde — Heidelberg, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.37041#0007
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Die Bildung der Erdalkaliperoxyde.

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BaO + H,0 ^ 2 Ba(OH),
BaO, ^ BaO + O.
In dem durch die Gleichungen a und b gekennzeichneten System
stellen Peroxyd, Oxyd und Hydroxyd drei feste Phasen dar, zu
denen die Gasphase als vierte Phase hinzutritt. Das System
hat drei Komponenten, so daß nach der Phasenregel bei jeder
Temperatur nur ein Druck im Gleichgewicht möglich ist. Dieser
Druck setzt sich aus den Teildrucken des Wasserdampfes und
des Sauerstoffes zusammen. Die Gleichung a für sich betrachtet
ergibt den mit der Dissoziationsspannung des Barythydrats iden-
tischen Teildruck des Wasserdampfes, die Gleichung b allein be-
trachtet legt das Druckverhältnis p^' /p^^ und folglich in Ver-
bindung mit a den Sauerstoffdruck fest, der, wie man durch
Addition der Gleichungen a und b zur Summengleichung:
2 BaOg ^ 2 BaO + O^
erkennt, mit der Dissoziationsspannung des Peroxyds identisch
ist. Die Gleichgewichtskonstante der Gleichung b, welche für
den Vorgang die Hauptrolle spielt, ergibt sich also zu:
_ (Dissoziationsdruck von BaO^) ^
Dampfdruck von Ba(OH)^
Aus den beiden Gleichungen a und b liest man zunächst in
Übereinstimmung mit der Erfahrung ab, daß die Reaktion nicht
mehr vonstatten geht, wenn der Wasserdampfdruck unter die
Dissoziationsspannung des Barythydrats fällt. In diesem Falle
kann zwar zufällig vorhandenes Barythydrat noch nach b umge-
setzt werden, neues Barythydrat aber aus vorhandenem Barium-
oxyd nicht gebildet werden, so daß letzteres unverändert bleibt.
Die Richtigkeit dieser Erklärung des Versagens der Reaktion bei
zu trockenem Sauerstoff folgt daraus, daß der in der Nähe von
500° C. nötig befundene Wassergehalt von 1 Milligramm im Liter
Sauerstoff einen Wasserdampfpartialdruck von rund 0,9 mm be-
deutet, der der Dampfspannung des Bariumhydroxyds bei dieser
Temperatur sehr nahe entspricht.
Aus den Gleichungen a und b liest man weiter ab, daß bei
zureichendem Wasserdampfgehalte eine Bildung des Peroxydes
keineswegs immer, sondern nur dann erfolgen wird, wenn:
 
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