Über Äther und Materie.
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fachen Gesetzen beherrscht, hervorgehoben, nämlich die merk-
würdigen Strahlen, welche von der Kathode solcher Röhren aus-
gehen. Für den Naturforscher hat eine Erscheinung indessen
erst dann ihren vollen Wert, wenn sie Anhalt zu quantitativer
Untersuchung unter reinen Verhältnissen, frei von unkontrollier-
baren Störungen bietet. Dies schien bei diesen Strahlen ganz
möglich, falls sie nämlich wirklich eine besondere Art von
Strahlen wären, die, einmal erzeugt, ihren eigenen Gesetzen
folgten, wie z. B. das Licht, das wir in verschiedener und durch-
aus nicht immer leicht verständlicher Weise erzeugen können,
das aber dann immer die gleichen und relativ einfachen Eigen-
schaften hat. Es kam darauf an, den ganzen rätselhaften Er-
zeugungsprozeß der Strahlen in der GEissLER'schen Röhre — der
sich in der Tat erst später, nach genauer Kenntnis der Strahlen,
geklärt hat — zunächst beiseite zu setzen, und die Strahlen für
sich allein zu untersuchen. Dies wurde zuerst und in sehr voll-
kommener Weise möglich, als man die Strahlen durch einen
für sic durchlässigen Verschluß- -aus der Röhre, wo die Er-
zeugung statttindet, austreten ließ. Die erste Frage war aller-
dings, ob die Strahlen überhaupt abgesondert existenzfähig sich
zeigen werden, oh sie überhaupt heraustreten werden. Nachdem
dies festgestellt war, konnte man frei von den Komplikationen
des Erzeugungsprozesses beliebige Versuche mit den Strahlen
anstellen und die Umstände der Beobachtung dabei ausgiebig
variieren, ohne den Erzeugungsprozeß im mindesten zu stören.
Es war u. a. leicht möglich, die Absorption der Strahlen in ver-
schiedenen Körpern quantitativ zu untersuchen. Als Resultat
ergab sich das Massenproportionalitäis-Gesetz der Kathoden-
strahlenabsorption. Dies waren die ersten erfolgreich durchg-e-
führten quantitativen Versuche mit solchen Strahlen. Sie haben
offenbar allgemein die Überzeugung begründet, daß hier ein
Objekt vorliegt, das exakter Untersuchung sowohl zugänglich ist,
als auch solche lohnt, und von hier ab hat sich schnell eine
große Zahl von Forschern dieser Untersuchung zugewandt. Die
Ernte war noch außerordentlich viel reicher, als man sich hatte
träumen lassen: Noch andere Strahlen wurden entdeckt — in
der Medizin als Lnfersuchungsmittel heute schon unentbehrlich
geworden —; die Radioaktivität und das Radium wurden ent-
deckt. Welche Wunder hat doch die Natur verborgen, zur Auf-
deckung durch den Forscher, wenn er nur eifrig nach Wegen
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fachen Gesetzen beherrscht, hervorgehoben, nämlich die merk-
würdigen Strahlen, welche von der Kathode solcher Röhren aus-
gehen. Für den Naturforscher hat eine Erscheinung indessen
erst dann ihren vollen Wert, wenn sie Anhalt zu quantitativer
Untersuchung unter reinen Verhältnissen, frei von unkontrollier-
baren Störungen bietet. Dies schien bei diesen Strahlen ganz
möglich, falls sie nämlich wirklich eine besondere Art von
Strahlen wären, die, einmal erzeugt, ihren eigenen Gesetzen
folgten, wie z. B. das Licht, das wir in verschiedener und durch-
aus nicht immer leicht verständlicher Weise erzeugen können,
das aber dann immer die gleichen und relativ einfachen Eigen-
schaften hat. Es kam darauf an, den ganzen rätselhaften Er-
zeugungsprozeß der Strahlen in der GEissLER'schen Röhre — der
sich in der Tat erst später, nach genauer Kenntnis der Strahlen,
geklärt hat — zunächst beiseite zu setzen, und die Strahlen für
sich allein zu untersuchen. Dies wurde zuerst und in sehr voll-
kommener Weise möglich, als man die Strahlen durch einen
für sic durchlässigen Verschluß- -aus der Röhre, wo die Er-
zeugung statttindet, austreten ließ. Die erste Frage war aller-
dings, ob die Strahlen überhaupt abgesondert existenzfähig sich
zeigen werden, oh sie überhaupt heraustreten werden. Nachdem
dies festgestellt war, konnte man frei von den Komplikationen
des Erzeugungsprozesses beliebige Versuche mit den Strahlen
anstellen und die Umstände der Beobachtung dabei ausgiebig
variieren, ohne den Erzeugungsprozeß im mindesten zu stören.
Es war u. a. leicht möglich, die Absorption der Strahlen in ver-
schiedenen Körpern quantitativ zu untersuchen. Als Resultat
ergab sich das Massenproportionalitäis-Gesetz der Kathoden-
strahlenabsorption. Dies waren die ersten erfolgreich durchg-e-
führten quantitativen Versuche mit solchen Strahlen. Sie haben
offenbar allgemein die Überzeugung begründet, daß hier ein
Objekt vorliegt, das exakter Untersuchung sowohl zugänglich ist,
als auch solche lohnt, und von hier ab hat sich schnell eine
große Zahl von Forschern dieser Untersuchung zugewandt. Die
Ernte war noch außerordentlich viel reicher, als man sich hatte
träumen lassen: Noch andere Strahlen wurden entdeckt — in
der Medizin als Lnfersuchungsmittel heute schon unentbehrlich
geworden —; die Radioaktivität und das Radium wurden ent-
deckt. Welche Wunder hat doch die Natur verborgen, zur Auf-
deckung durch den Forscher, wenn er nur eifrig nach Wegen