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P.Lenard:
Wasseroberfläche im Augenblicke ihrer Bildung außerordentlich
hoch und danach schnell abnehmend sein muß.
Auch die neueren Versuche von Herrn PEDERSEN 3) und Herrn
BonR4) an schwingendenFlüssigkeitsstrahlen führen zu demselben
Schlüsse^ wenn auch die Autoren auf die Veränderlichkeit der
Oberflächenspannung ihr Augenmerk nicht richten; sondern viel-
mehr durch möglichst exakte Durcharbeitung ihrer Methode einen
konstanten; diese Durcharbeitung rechtfertigenden Spannungswert
zu erhalten streben, was aber doch bei so frischen Oberflächen,
wie meine Versuche zeigten, nicht möglich ist. Dies ist wohl
auch der Grund, warum Herr PEDERSEN einen größeren Wert für
die Oberflächenspannung des Wassers findet (a=7,63 mgr/mm)
als Herr BoHR (a=7,46 mgr/mm), da der erstere Wert näher bei
der Ausflußöffnung, also an frischerer Oberfläche gemessen ist
als der letztere. Unzweifelhaft ist es, wie Herr BouR hervorhebt,
vom Standpunkt der Störungsfreiheit sicherer, ferner ab von der
Ausflußöffnung zu messen. Betrachtet man aber die ausgezeichnet
durchgeführten Untersuchungen der beiden genannten Autoren
im einzelnen, so erscheinen die Störungen, soweit sie berechenbar
sind, genügend berücksichtigt, um den unmittelbar naheliegenden
Schluß zu rechtfertigen, daß auch hier wieder die schnelle Ab-
nahme der Oberflächenspannung vorliege. Berechnet man z. B.
aus Herrn Bonns Daten (1. c. p. 311) die Oberflächenspannung in
wachsenden Abständen vom Rohrende, so findet man sie ab-
nehmend von 8,03 bis zu 7,45 mgr/nnn, wobei das Alter 1er Ober-
flächen, ebenfalls nach den Versuchsdaten dortselbst berechnet,
von 0,01 Sekunde bis zu 0,09 Sekunden wächst. Es ist nur ein
störender Umstand ersichtlich, welchen die Autoren zwar dis-
kutieren, aber nicht berücksichtigen konnten, das ist die aus
gegenseitiger Verschiebung der konzentrischen Schichten des
Strahles resultierende innere Mischung seiner Massen während
deren Schwingungsbewegung. Solche Mischung könnte aber nur
scheinbare Vergrößerung der Masse, also scheinbare Verringerung,
nicht Vergrößerung der Kraft der Oberflächenspannung ergeben.
Diese Störung nimmt mit zunehmender Entfernung von der
Öffnung ah; sie fällt aber auch fern von der Öffnung nicht.
3) P. O. PEDERSEN, PAaY. T/W2&, A, Voi. 207, p. 341, 1907.
O N. Boim, P/Ml ?7w?3., A, Voi. 209, p. 281, 1909. Ich habe
die Angaben der Autoren zu besserem Vergicicb im obigen auf irdisches
Maßsystem und 12° C. umgerechnet.
P.Lenard:
Wasseroberfläche im Augenblicke ihrer Bildung außerordentlich
hoch und danach schnell abnehmend sein muß.
Auch die neueren Versuche von Herrn PEDERSEN 3) und Herrn
BonR4) an schwingendenFlüssigkeitsstrahlen führen zu demselben
Schlüsse^ wenn auch die Autoren auf die Veränderlichkeit der
Oberflächenspannung ihr Augenmerk nicht richten; sondern viel-
mehr durch möglichst exakte Durcharbeitung ihrer Methode einen
konstanten; diese Durcharbeitung rechtfertigenden Spannungswert
zu erhalten streben, was aber doch bei so frischen Oberflächen,
wie meine Versuche zeigten, nicht möglich ist. Dies ist wohl
auch der Grund, warum Herr PEDERSEN einen größeren Wert für
die Oberflächenspannung des Wassers findet (a=7,63 mgr/mm)
als Herr BoHR (a=7,46 mgr/mm), da der erstere Wert näher bei
der Ausflußöffnung, also an frischerer Oberfläche gemessen ist
als der letztere. Unzweifelhaft ist es, wie Herr BouR hervorhebt,
vom Standpunkt der Störungsfreiheit sicherer, ferner ab von der
Ausflußöffnung zu messen. Betrachtet man aber die ausgezeichnet
durchgeführten Untersuchungen der beiden genannten Autoren
im einzelnen, so erscheinen die Störungen, soweit sie berechenbar
sind, genügend berücksichtigt, um den unmittelbar naheliegenden
Schluß zu rechtfertigen, daß auch hier wieder die schnelle Ab-
nahme der Oberflächenspannung vorliege. Berechnet man z. B.
aus Herrn Bonns Daten (1. c. p. 311) die Oberflächenspannung in
wachsenden Abständen vom Rohrende, so findet man sie ab-
nehmend von 8,03 bis zu 7,45 mgr/nnn, wobei das Alter 1er Ober-
flächen, ebenfalls nach den Versuchsdaten dortselbst berechnet,
von 0,01 Sekunde bis zu 0,09 Sekunden wächst. Es ist nur ein
störender Umstand ersichtlich, welchen die Autoren zwar dis-
kutieren, aber nicht berücksichtigen konnten, das ist die aus
gegenseitiger Verschiebung der konzentrischen Schichten des
Strahles resultierende innere Mischung seiner Massen während
deren Schwingungsbewegung. Solche Mischung könnte aber nur
scheinbare Vergrößerung der Masse, also scheinbare Verringerung,
nicht Vergrößerung der Kraft der Oberflächenspannung ergeben.
Diese Störung nimmt mit zunehmender Entfernung von der
Öffnung ah; sie fällt aber auch fern von der Öffnung nicht.
3) P. O. PEDERSEN, PAaY. T/W2&, A, Voi. 207, p. 341, 1907.
O N. Boim, P/Ml ?7w?3., A, Voi. 209, p. 281, 1909. Ich habe
die Angaben der Autoren zu besserem Vergicicb im obigen auf irdisches
Maßsystem und 12° C. umgerechnet.