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Dechend, Hermann von; Hammer, Wilhelm; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1910, 21. Abhandlung): Über Kanalstrahlen — Heidelberg, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.37047#0008
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H. v. Dechend und W. Hammer:

Eine Reihe von Vorsichtsmaßregeln, deren Kenntnis wir
Herrn Dr. GvEDE verdanken, wurden angewandt, um die Druck-
messung' einwandfrei zu gestalten. Da von seiner Seite dem-
nächst eine Veröffentlichung hierüber zu erwarten ist, sehen
wir hier von näheren Angaben ab, um so mehr, als es zunächst
nur auf die Größenordnung ankommt. Daß Mac Leod-Manometer
bei richtiger Behandlung eine exakte Messung dieser tiefen Drucke
gestatten, ist im übrigen durch die Untersuchungen von den
Herren SCHEEL und HEUSE?) sichergestellt.
Die in Fig. 1 gezeichneten Röhren Ri, Rg, R3 wurden während
der Versuche dauernd mit flüssiger Luft gekühlt und so dafür
gesorgt, daß die Dampfdrücke aller in Betracht kommenden Sub-
stanzen mindestens auf dieselbe Größenordnung herabgesetzt
waren als die Gasdrucke. Unsere Zahlen geben somit die
Größenordnung der Gesamtdrucke an.
Diese Maßregel ist für den Beobachtungsraum eine unbe-
dingte Notwendigkeit, da mit anderen Trockenmitteln die Wasser-
dampfspannung z. B. kaum unter einige Zehntausendstel mm Hg
herabgesetzt werden kann. Für den Rest des Röhrensystems
war weitgehende Trocknung zur Erreichung konstanter Ent-
ladungsbedingungen ebenfalls geboten.
Im übrigen waren alle Maßregeln angewandt, um die .Maximal-
leistung der Gaedepumpen zu erreichen und auch auszunutzen.
Dazu ist unter anderem erforderlich Regulierung der Touren-
zahl der Trommel und Aufrechterhaltung eines hohen Vor-
vakuums s) und ferner genügend große Durchmesser sämtlicher
Leitungsröhren (wozu auch die Hahnbohrungen gehören).
Als Stromquelle benutzten wir eine zweiplattige Voss'sche
und später eine zweiplattige Mercedes-Influenzmaschine. In-
ductorströme waren zu vermeiden, da die Inkonstanz der
Spannung und damit der Geschwindigkeit der Kanalstrahlen
eine bedenkliche Komplikation der Versuchsbedingungen mit
sich bringen kann.
Das ablenkende elektrostatische Feld erhielten wir durch
Anschluß an das städtische Werk (2-220 Volt). Das Magnet-
feld erzeugte ein kleiner Elektromagnet von Hnfeisenform. Seine

ö ScHEEL u. HEusE, KcrA. d. Z). Z%y3. 77, 1, 1909.
s) Eine Verschlechterung des Vakuums durch Verschleppung von Gasen aus
dem Vorvakuum, wie sie z. H. Herr LanENFELD erwähnt (Hmn & Z%ys., 3.2, 673,
1910) tritt dann nie auf.
 
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