Uber Kanalstrahlen.
9
Eigenschaften waren keine sehr günstigen. Wir haben daher
auch auf die genauere Auswertung des Feldintegrales verzichtet.
Beide Felder hatten parallele Kraftlinienrichtung, brachten also
zueinander senkrechte Ablenkungen hervor (vgl. später).
Die oben beschriebene Apparatur hatte den Nachteil, daß
sie Kanalstrahlen nur bei Entladungsspannungen oberhalb 15 bis
20000 Volt zu beobachten gestattete. Wir haben daher auch
mit einer anderen Anordnung, die etwas weitere Kapillaren
besaß und erheblich kürzer gehalten war, eine Reihe von Versuchen
angestellt. Diese gestattete Beobachtungen von 10000 Volt ab.
Die sämtlichen Versuche sind, soweit nichts anderes be-
merkt ist, mit Luftfüllung angestellt.
Sobald bei dieser Apparatur die Verdünnung im Entladungs-
rohr weit genug vorgeschritten war, um eine Entladungsspannung
von ca. 10—20000 Volt zu ermöglichen, zeigte sich in dem zu-
nächst auf gleichem Druck wie das Entladungsrohr gehaltenen
Beobachtungsrohr ein leuchtendes diffuses Kanalstrahlenbündel,
das auf dem Willemitschirm einen verwaschenen Phosphoreszenz-
fleck erzeugte. Eine Verminderung des Drucks im Beobachtungs-
rohr vermehrte die Schärfe des Strahls und des Phosphoreszenz-
flecks, verminderte dagegen die Helligkeit des Strahlenbündels.
Sobald der Druck unter einige Zehntausendstel Millimeter ge-
sunken war, war von der Kanalstrahlenbahn nichts mehr wahr-
nehmbar, dagegen gewann die Schärfe des Phosphoreszenzflecks
von diesem Druck ab immer mehr. Bei ca. 1CT^ mm Hg ist
der Fleckdurchmesser nicht wesentlich größer als den Kanal-
dimensionen entspricht, d. h. ca. 2—3 mm.
Das Aufhören der Lichtemission bei diesen tiefen Drucken
zeigt, daß die Emissionszentra nur dann emittieren, wenn sie
durch Zusammenstoß mit anderen Gasteilchen dazu angeregt
werden.
Unterwirft man die Strahlen, solange sie noch leuchten, in-
dessen schon scharf genug sind, um einen guten, nicht zu großen
Phosphoreszenzfleck zu erregen, der Einwirkung eines elek-
trischen Feldes, so zerlegen sie sich in zwei Teile, einen un-
abgelenkten und einen abgelenkten. Diese Ablenkung hat auf
Form und Intensität des leuchtenden Kanalstrahlenkegels keinen
wahrnehmbaren Einfluß, ebensowenig ist auf der Bahn der ab-
gelenkten Teile irgendwelche Helligkeit zu entdecken, obwohl
aus dem Intensitätsverhältnis der Phosphoreszenzflecken hervor-
9
Eigenschaften waren keine sehr günstigen. Wir haben daher
auch auf die genauere Auswertung des Feldintegrales verzichtet.
Beide Felder hatten parallele Kraftlinienrichtung, brachten also
zueinander senkrechte Ablenkungen hervor (vgl. später).
Die oben beschriebene Apparatur hatte den Nachteil, daß
sie Kanalstrahlen nur bei Entladungsspannungen oberhalb 15 bis
20000 Volt zu beobachten gestattete. Wir haben daher auch
mit einer anderen Anordnung, die etwas weitere Kapillaren
besaß und erheblich kürzer gehalten war, eine Reihe von Versuchen
angestellt. Diese gestattete Beobachtungen von 10000 Volt ab.
Die sämtlichen Versuche sind, soweit nichts anderes be-
merkt ist, mit Luftfüllung angestellt.
Sobald bei dieser Apparatur die Verdünnung im Entladungs-
rohr weit genug vorgeschritten war, um eine Entladungsspannung
von ca. 10—20000 Volt zu ermöglichen, zeigte sich in dem zu-
nächst auf gleichem Druck wie das Entladungsrohr gehaltenen
Beobachtungsrohr ein leuchtendes diffuses Kanalstrahlenbündel,
das auf dem Willemitschirm einen verwaschenen Phosphoreszenz-
fleck erzeugte. Eine Verminderung des Drucks im Beobachtungs-
rohr vermehrte die Schärfe des Strahls und des Phosphoreszenz-
flecks, verminderte dagegen die Helligkeit des Strahlenbündels.
Sobald der Druck unter einige Zehntausendstel Millimeter ge-
sunken war, war von der Kanalstrahlenbahn nichts mehr wahr-
nehmbar, dagegen gewann die Schärfe des Phosphoreszenzflecks
von diesem Druck ab immer mehr. Bei ca. 1CT^ mm Hg ist
der Fleckdurchmesser nicht wesentlich größer als den Kanal-
dimensionen entspricht, d. h. ca. 2—3 mm.
Das Aufhören der Lichtemission bei diesen tiefen Drucken
zeigt, daß die Emissionszentra nur dann emittieren, wenn sie
durch Zusammenstoß mit anderen Gasteilchen dazu angeregt
werden.
Unterwirft man die Strahlen, solange sie noch leuchten, in-
dessen schon scharf genug sind, um einen guten, nicht zu großen
Phosphoreszenzfleck zu erregen, der Einwirkung eines elek-
trischen Feldes, so zerlegen sie sich in zwei Teile, einen un-
abgelenkten und einen abgelenkten. Diese Ablenkung hat auf
Form und Intensität des leuchtenden Kanalstrahlenkegels keinen
wahrnehmbaren Einfluß, ebensowenig ist auf der Bahn der ab-
gelenkten Teile irgendwelche Helligkeit zu entdecken, obwohl
aus dem Intensitätsverhältnis der Phosphoreszenzflecken hervor-