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Wolf, Max; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1910, 27. Abhandlung): Das Spektrum des Amerikanebels — Heidelberg, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.37053#0006
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H

Max Wolf

Bei einem Objekt aber, das man nicht sieht, kann man dies
Verfahren nicht anwenden.
Eine Möglichkeit zur genäherten Bestimmung der Wellen-
längen bieten aber die Spektra der zufällig mit im Gesichts-
feld aufgenommenen Sterne dar. Orientiert man die Platte im
Meßapparat parallel der Längsrichtung der Spektra der Sterne,
dann kann man die linearen Koordinaten der FuAUNHOFER'schen
Linien in den Sternspektren und der Emissionslinien des Nebel-
spektrums vermessen. Auf einer unmittelbaren photographischen
Aufnahme derselben Himmelsstelle wird man dann, wenn sie
genau gleich orientiert wird, die entsprechenden Koordinaten der
Bilder der Sterne und des Nebels ebenfalls ausmessen können.
Aus dem Vergleich beider Messungsreihen erhält man die Wellen-
längen der Nebellinien. Diesen Weg benutzte ich zuerst, um
die Linien unseres Nebels festzulegen.
Die Platte enthält trotz des kleinen Feldes recht viele Stern-
spektra. Vteist sind es Sterne vom Vegatypus. Eines der
hellsten Spektren des Bildes gehört dem Stern
Größe 9,2 BD + 42,° 3925 2(D 53,^2 + 42° 53' (55,0)
an, der ganz in der Nähe des untersuchten Nebelteiles steht.
Leider ist das Spektrum eines schwächeren Sternes zum Teil
auf seines gefallen, so daß es zur Messung nicht verwandt werden
kann. Der Stern besitzt ein Spektrum vom WoLF-BAYET-Typus.
Die meßbaren Spektra rühren von folgenden Sternen her:
Stern (1) Größe 9,5 BD +42,° 3927 20^53,^5+ 42° 54' (55,0)
„ (3) „ 11 (?)
„ (3) „ 9,1 BD+42,° 3921
(4) „ 11 (?)
„ (5) „ 10 (?)
Alle diese Sterne sind vom I. Typus. Bei Stern (1) konnten
fünf FnAUNHOFEn'sche Linien gemessen werden, bei Stern (2)
vier, bei Stern (3) sieben, bei Stern (4) zwei und bei Stern (5) zwei.
Sternplatte und Spektralplatte besitzen nicht den gleichen
Maßstab, das Spektroskop zeichnet etwas größer. Daher kam es
auch, daß, bei der geschilderten Orientierung der Platte parallel
den Spektren im Meßapparat, es nicht genau genug gelang,
die entsprechende Orientierung der Sternplatte zu erzielen. So
mußte dann von Linie zu Linie die anzubringende Korrektion
ermittelt werden, um die Wellenlängen der Nebellinien zu redu-

20
20
20
20

52,
52,
o o ^
52,

5 + 42 55
7 +42 41
1 + 42 48
3 + 42 50
 
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