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Lenard, Philipp; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1910, 28. Abhandlung): Über die Wirkungen sehr kurzwelligen ultravioletten Lichtes auf Gase und über eine sehr reiche Quelle dieses Lichtes: Einleitung und 1. Teil — Heidelberg, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.37054#0012
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P. Lenard und C. Ramsauer:

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zunächst konstruiert war, ist dies ohne Belang, und es wird
bei Gleichstrom als Betriebsstrom die Ausnutzung der Primär-
energie auch wesentlich günstiger nicht werden können.
Ist Wechselstrom als Betriebsstrom zur Verfügung, so wird
man aber den Apparat mit geschlossenem Eisenkreis bauen,
nach dem Typus der Transformatoren, mit Beibehaltung aller
übrigen angegebenen Konstruktionsprinzipien, und die Aus-
nutzung der Primärenergie wird dann eine wesentlich gün-
stigere sein. Wir werden aus diesem Grunde im weiter unten
folgenden, wo wir die neue Lichtquelle mit andern Ultraviolett-
quehen vergleichen, nur von der Sekundärenergie ausgehen.
Quadratischer Mittelwert der Stromstärke im Sch'win-
gungskreise, Lp Der oszillierende Strom ruft in einem Hitz-
drahtamperemeter, dessen gerader Hitzdraht aus demselben
Kupferdraht besteht wie der Schwingungskreis selbst, und an
Stelle eines entsprechenden Stückes des Schwingungskreises
gesetzt wird, die gleiche Erwärmung hervor wie ein Gleich-
strom von 160 Ampere. Hierbei benutzt der oszillierende Strom
wegen der groben Schwingungszahl n von rund 10^ pro Sek.
aber nicht den ganzen Drahtquerschnitt, sondern im wesent-
lichen nur eine bestimmte Oberflächenschicht. Bei Berechnung
seines quadratischen Alittelwertes darf daher nicht der einfache
ÜHM'schc Widerstand des Drahtes w = 0,006 Q (200 cm
Kupferlänge bei 3 mm Durchmesser) zugrunde gelegt werden,
sondern nur der Widerstand w' der wirklich beanspruchten
Oberflächenschicht. Nach Lord RAYLEiGH^) ist w' = \/w-l-Tr-n-p
wo 1 die Länge in cm und p die Permeabilität = t bedeutet. Man
erhält demnach w' = 0,06 Q. Da nun der Gleichstrom von
160 Ampere bei einem OHM'schen Widerstand von 0,006 Q
und der quadratische Mittelwert des oszillierenden Stromes Jb
bei einem Leitungswiderstand von 0,06 Q die gleiche Er-
wärmung hervorrufen, so erhält man: Jq^-0,06 — (160Amp.Q
- 0,006, also Jq = 50 Ampere.
Einfacher (linearer) Mittelwert des Stromes während
einer Halb Schwingung, Jp Nimmt man die Schwingung als
sinusförmig an, so stehen bekanntlich der quadratische Mittel-
wert JQ und der einfache Mittelwert Ji zueinander wie 1/^2
zu 2/Ti; es ist daher J] = 0'9'Jq = 45 Ampere.
Zahl der Schwingungen bei jeder Entladung: Bei
'0 PM. Afay. (5) 21, p. 381, 1886.
 
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