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Franzen, Hartwig; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1910, 29. Abhandlung): Über die Bildung der Aminosäuren in den Pflanzen und über die Einwirkung von Formaldehyd auf Cyankalium 2 — Heidelberg, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.37055#0017
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Bildung der Aminosäuren in den Pflanzen.

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die farblosen Kris tällch:en ungelöst xurückblicben. Es wurde ab-
gesaugt, mit Wasser nachgewaschen und aus Wasser umkristalli-
siert; derbe zu Drusen vereinigte Nadeln, die sich bei 220" zu
bräuneu beginnen und bei 241- 242" unter heftiger Gasentwick-
lung schmelzen; ziemlich schwer löslich in heißem Wasser. Die
kalt gesättigte wäßrige Lösung gab mit Bieiessig keinen Nieder-
schlag; auf Zusatz von Silbernitratlösung zu der kalt gesättigten
wäßrigen Lösung schied sich allmählich ein charaktcristiscbcs, zu
Büscheln vereinigtes farbloses Silbersalz aus. Aus diesem Ver-
halten geht hervor, daß m den farblosen Kristallen Triglycol-
amidsäure vorliegt. Es ist also jedenfalls möglich, daß unter
gewissen Umständen auch ein kleiner Teil der Trigiycolamid-
säure mit in den Bleiniederschlag übergeht. Die Mutterlaugen
von der Triglycolamidsäure wurden in der weiter oben ge-
schilderten Weise verarbeitet.
Gelegentlich eines Versuches wurden die Blcisalze, wie sich
später berausstcllte, nicht, ordentlich zersetzt. Beim Eindampfen
im Vakuumexsikkator schieden sich anstatt der derben Glycol-
säurekristalle feine farblose Nadeln aus; diese wurden abge-
saugt, mit wenig Wasser nachgewaschen und im Vakuumexsik-
kator getrocknet. Sie schmolzen über 400", konnten also keine
Glycolsäure sein. Zur Entfernung von etwa noch vorhandener
Glycolsäure wurden sie in der Kälte mit absobrtem Alkohol, in.
welchem sie sich schwer lösen, behandelt und dann aus Wasser
umkristallisiert. Feine farblose Nadeln, die bei 125--126"
schmelzen, aber schon hei 120" anfangen zu sintern. Wie sich
herausstcllte, enthielten die Kristalle noch Blei. Die Elementar-
analysc ergab Werte, welche auf die Formel EddUAh^ Pb stimmten.
0,2308 g Substanz gaben 0,2270 g GO^ und 0,0024 g LEO.
0,2006 g „ „ 0,2055 g „ „ 0,0844 g
0,6064 g „ „ 0,2036 g Pb SO,.
Ber. für C,,lEgO„ Pb: Gefunden :

26,70 E" G 26,03 E" C 26,75 E" 0.
4,50E"H 4,40";'oH 4,55 E" IE
35,72 E"0
32,00 Eo Pb. 33,07 Go Pb.
Eine wäßrige Lösung des Bleisalzes gib! mit 10o/o Silbcr-
nitrallösung ein farbloses, blättriges Siibersalz, welches sich am
luchte dunkler färbt. Es beginnt, bei 150" sich zu schwärzen
und zersetz! sich bei. 108" unter heftiger Gasentwicklung.
 
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