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Franzen, Hartwig; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1910, 29. Abhandlung): Über die Bildung der Aminosäuren in den Pflanzen und über die Einwirkung von Formaldehyd auf Cyankalium 2 — Heidelberg, 1910

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37055#0034
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34

Hartwig Frartzen :

1. 5 g Anisaldehydcyanhydrin (30 AI. M.) wurden mit einer
Lösung von 2 g KOH (30 M. M. = 1,68 g K04I) übergossen; hier-
bei tritt schon Verflüssigung des Anisaidehydcyanhydrins ein;
dann wurde Wasserdampf hindurchgeleitet, bis das Destillat klar
war; letzteres wurde in überschüssiger Hydrazinsulfatlösung auf-
gefangen, nach 21 Stunden das .abgeschiedene Aldazin ahge-
saugt und im Vakuumexsikkator getrocknet. Ausbeute 1 g.
Ber. 4,02 g == 99,50",4 der Theorie. Ebenso wie das Alandelsäure-
nitril wird auch das Anisaldehydcyanhydrin durch Einwirkung
von heißer verdünnter Kalilauge quantitativ in seine Komponenten
gespalten.
2. Auch durch ammotiiakalische Silberlösung läßt sich das
Anisaldehydcyanhydrin in seine Komponenten spalten. 6,8 g
Silbernitral (40 Al. Al.) wurden in 50 ccm Wasser gelöst, 150 ccm
95 ho Alkohol hinzugefügt und mit doppelt soviel Ammoniak ver-
setzt, als zur Lesung des Silberoxyds nötig war. Zu dieser
ammoniakalischcn Silbcrlösung wurde ('ine Lösung von 6,5 g
(40 Al. Al.) Anisaldehydcyanhydrin in wenig Alkohol hinzugegeben,
wobei sofort ein farbloser kristalliner Niederschlag ausfiel. Nach
24 Stunden wurde abgesaugt, mit Alkohol nachgewaschen und
im Vakuumexsikkator getrocknet.

Ausbeute: 2,5 g.
0,7288 g Substanz gaben 0,5870 g Ag.

Bei*, für Ag CN.
80,56 Ag.

Gef.:
80,54 "j, Ag.

Der ausfallende Körper ist also reines Silbercyanid. Auf
diese Weise werden 46,8"/o des Anisaidehydcyanhydrins zerlegt.

A c e t o p h e n. o n c y a n h y d r i n.

29 g Acetophenoncyanhydrin wurden mit 13 g Kali, gelöst
in 100 ccm Wasser, übergossen und der Wasserdampfdestiilation
unterworfen; es ging sofort Acetophenon über; mit der Destillation
wurde so lange fortgefahren, bis das Destillat klar war; das über-
gegangene Acetophenon wurde mit Äther aufgenommen, die
Lösung getrocknet; der Äther abdestilliert und das rückständig!'
Acetophenon noch einige Zeit im Vakuumexsikkator über
Schwefelsäure stehen gelassen. Ausbeute: 23 g, während sieb
23,7 g berechnen. Die Spaltung des Vcctophcnoncyanbydrins er-
folgt a n i) äh erud q uan I ita I iv.
 
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