Sitzungsberichte der
Heidelberger Akademie der Wissenschaften

Indem wir hier mit der Mitteilung der Versuche beginnen,
welche wir mit der im I. Teil des Vorliegenden beschriebenen
Lichtquelle ausgeführt haben, steilen wir zunächst, als Aus-
gangspunkt, kurz die bereits bekannten Tatsachen des Gebietes
voran, wobei wir auf frühere Untersuchungen des einen von uns
zurückzugehen habend)
Wir nehmen dabei auch Bezug auf inzwischen hinzu-
gekommene Resultate anderer Beobachter, welche teils Er-
weiterungen und Anwendungen unserer früheren Resultate, teils
aber auch Zweifel über dieselben gebracht haben. Die Zweifel
betrafen einesteils das Vorhandensein der von uns beobachteten
Wirkungen des Lichtes, andernteiis die Frage, ob diese Wir-
kungen in der Tat den gasförmigen Körpern zugehören, auf
welche wir sie bezogen haben, und nicht vielmehr in den Gasen
suspendiertem, festem Staube. Wir zeigen, daß keiner dieser
Zweifel berechtigt war.
Dagegen taucht im Verlauf der mitzuteilenden Versuche eine
neue Frage auf, deren Behandlung besondere Hilfsmittel er-
fordert, und welche uns hier und in noch folgenden Mitteilungen
beschäftigen wird, die Frage nämlich, inwiefern minimale, gas-
förmige Nebenbestandteile der angewandten Gase an den be-
obachteten Wirkungen beteiligt sind, Nebenbestandteile, welche
wohl bisher bei kaum einer Untersuchung über reine Gase voll-
kommen ausgeschlossen waren, welche aber dem sehr kurz-
welligen Licht gegenüber großen Einfluß gewinnen.
1. Bisherige Untersuchungen.
a) Ozonerzeugung; chemische Wirkungen. — Der
Nachweis, daß ultraviolettes Licht Sauerstoff in Ozon ver-
i) P. LENAllD, & PA^/sPc, Bd. 1, p. 486, 1900, und Bd. 3, p. 298,
1900; int foigendcn kurz als 1900 Bid. 1 bzw. 1900 Bd. 3 bezeichnet.

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