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P. Lenard und C. Ramsauer:
Es bleibt also die Möglichkeit, daß die Wellenlängen ganz
in dem engen Gebiete zwischen ca. 185- 178 pp liegen, was
aber die relativ gute Durchlässigkeit des kristallisierten Quarzes
und die relativ geringe Durchlässigkeit des Flußspats (Tab. V
u. VI), sowie die S. 30 beobachtete Oberflächenwirkung nicht
sehr wahrscheinlich machen, oder aber, daß auch außerordentlich
kurze, bisher noch nicht zur Untersuchung gelangte Wellen-
längen jenseits der bekannten starken Absorptionen der Luit,
des Flußspats^) und des kristallisierten Quarzes^) wesentlich
mitgewirkt haben, also Wellenlängen kleiner als etwa 90 pp.
Die Absorptionen von Kombinationen verschiedener fester
Medien (S. 30) sprechen auch in letzterem Sinne; sie er-
scheinen kaum vereinbar mit der Wirkung eines so eng be-
grenzten Spektralbezirkes wie 185—178 pp, zeigen vielmehr das
Zusammenwirken verschiedener ultravioletter Wellenlängen-
gebiete an.
Für die Mitwirkung noch unbekannter Strahlung sprechen
endlich auch Versuche, welche wir mit Hilfe spektraler Zer-
legung in Flußspat ausgeführt haben, und welche mit aus-
schließlicher Wirkung des Gebietes von 185—178 pp ebenfalls
nicht vereinbar erscheinen. Bei diesen Versuchen haben wir
statt, der Zerlegung im Prisma die chromatische Aberration in
eine]' Flußspatlinse benutzt, ganz wie es schon früher (1900,
Bd. 1, p. 494) mit Erfolg geschehen war. Da wir dieses Ver-
suchsverfahren bereits damals ausführlich beschrieben batten,
beschränken wir uns hier auf kürzere Angaben.
Die benutzte Linse war dieselbe wie früher; sie war auf
24 mm abgeblendet. Da die Funken unserer jetzigen Versuche
zu groß und unscharf begrenzt waren, um selbst als abzubildendes
Objekt, zu dienen, beleuchteten sie ein Glimmerdiaphragma von
10 mm Durchmesser im Abstand von 10 nun, und dieses wurde
durch die Linse auf ein zweites Diaphragma, aus Blei, von kon-
jugierter Größe abgebildet. Durch dieses zweite Diaphragma trat
dann das bücht unmittelbar in das Bcstrahlungsgefäß Fig. 1,
gemachten Erfahrungen; denn starke Absorptionen durch solche Dämpfe, z. B.
in Gasen, welche durch Kautschukschläuche geleitet wurden, sind weder in
den Messungen von Herrn KREUSLER (X 185 pp 1. c.), noch auch in Herrn,
LvMANN's Spcktralphotographien im Gebiete X 180 pp, auf'getreten.
Über diese, aus der Dispersionstheorie geschlossenen uMravioletten
Absorptionen dieser Kristalle vgl. MARTENS, ). c.
P. Lenard und C. Ramsauer:
Es bleibt also die Möglichkeit, daß die Wellenlängen ganz
in dem engen Gebiete zwischen ca. 185- 178 pp liegen, was
aber die relativ gute Durchlässigkeit des kristallisierten Quarzes
und die relativ geringe Durchlässigkeit des Flußspats (Tab. V
u. VI), sowie die S. 30 beobachtete Oberflächenwirkung nicht
sehr wahrscheinlich machen, oder aber, daß auch außerordentlich
kurze, bisher noch nicht zur Untersuchung gelangte Wellen-
längen jenseits der bekannten starken Absorptionen der Luit,
des Flußspats^) und des kristallisierten Quarzes^) wesentlich
mitgewirkt haben, also Wellenlängen kleiner als etwa 90 pp.
Die Absorptionen von Kombinationen verschiedener fester
Medien (S. 30) sprechen auch in letzterem Sinne; sie er-
scheinen kaum vereinbar mit der Wirkung eines so eng be-
grenzten Spektralbezirkes wie 185—178 pp, zeigen vielmehr das
Zusammenwirken verschiedener ultravioletter Wellenlängen-
gebiete an.
Für die Mitwirkung noch unbekannter Strahlung sprechen
endlich auch Versuche, welche wir mit Hilfe spektraler Zer-
legung in Flußspat ausgeführt haben, und welche mit aus-
schließlicher Wirkung des Gebietes von 185—178 pp ebenfalls
nicht vereinbar erscheinen. Bei diesen Versuchen haben wir
statt, der Zerlegung im Prisma die chromatische Aberration in
eine]' Flußspatlinse benutzt, ganz wie es schon früher (1900,
Bd. 1, p. 494) mit Erfolg geschehen war. Da wir dieses Ver-
suchsverfahren bereits damals ausführlich beschrieben batten,
beschränken wir uns hier auf kürzere Angaben.
Die benutzte Linse war dieselbe wie früher; sie war auf
24 mm abgeblendet. Da die Funken unserer jetzigen Versuche
zu groß und unscharf begrenzt waren, um selbst als abzubildendes
Objekt, zu dienen, beleuchteten sie ein Glimmerdiaphragma von
10 mm Durchmesser im Abstand von 10 nun, und dieses wurde
durch die Linse auf ein zweites Diaphragma, aus Blei, von kon-
jugierter Größe abgebildet. Durch dieses zweite Diaphragma trat
dann das bücht unmittelbar in das Bcstrahlungsgefäß Fig. 1,
gemachten Erfahrungen; denn starke Absorptionen durch solche Dämpfe, z. B.
in Gasen, welche durch Kautschukschläuche geleitet wurden, sind weder in
den Messungen von Herrn KREUSLER (X 185 pp 1. c.), noch auch in Herrn,
LvMANN's Spcktralphotographien im Gebiete X 180 pp, auf'getreten.
Über diese, aus der Dispersionstheorie geschlossenen uMravioletten
Absorptionen dieser Kristalle vgl. MARTENS, ). c.