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P. Lenard und C. Ramsauer:
suchung, weiche durch die große Zahi der erforderlich gewesenen
Messungen und durch die Schwierigkeiten, weiche die äußerste
Geringfügigkeit der wirkenden und direkt nicht wahrnehmbaren
Dampfspuren mit sich brachte, beträchtliche Zeit beanspruchte,
berichten wir im hier vorliegenden Teil.
Da hiernach die Bildung der großen Träger durch Licht nur
bei Anwesenheit jener Dampfspuren stattfindet, welche wegen
ihrer Geringfügigkeit den bisherigen Untersuchungen entgangen
waren, war es wahrscheinlich geworden, daß die großen Träger
nicht aus den Molekülen des Gases, sondern aus denen der
Dämpfe entstehen, so daß die schwierige Vorstellung von Zu-
sammenhäufungen gewöhnlicher Gasmoleküle vorerst ausge-
schaltet werden konnte. Da ferner das gefundene Anwachsen
der Träger mit zunehmender Lichtstärke zusammentraf mit dem
von Herrn S. SACHS andeutungsweise gewonnenen Resultat,
daß auch die Nebelkerne, welche das Licht erzeugt, hei
größerer Lichtstärke größer ausfallend), lag die Vermutung nahe,
daß die lichterzeugten großen Elektrizitätsträger bloße An-
lagerungsprodukte molekularer Träger an die ebenfalls durch das
Licht, im Gas erzeugten Nebelkerne sein könnten. Vollständige
Aufklärung wäre erreicht, wenn es sich zeigte, daß auch diese
Nebelkerne ohne Vorhandensein von Dampfspuren nicht ent-
stehen. Die besondere Untersuchung, welcher wir demnach
weiter die Nebeikernbildung seihst unterworfen haben, zeigte in
der Tat, daß dem so sei, daß also die erwähnte einfache Er-
klärung über die Bildung großer Elektrizitätsträger durch Licht
zutreffed") Hierüber wird im nächstfolgenden IV. Teil zu be-
richten sein.
Es gewinnt danach immer imehr den Anschein, daß große
Eiektrizitätsträger stets Produkte der Anlagerung ursprünglicher
molekular kleiner Träger, bzw. auch freier Quanten, an vor-
handene (feste oder flüssige) Partikel (Nebelkerne) seien, so
daß große Träger immer dort, aber auch nur dort entstünden,
°) S. SACHS, i. c., p. 24—26. Wir finden nachträglich, daß Herr
(J. T. R. WiLSON schon früher dieses Resultat konstatiert und es für ein-
wandfrei hält (PAP. Prems. H. 492, p. 145, 1899).
io) wn haben diese Erklärung der Entstehung der großen Träger bereits
im 11. Teil, S. 14, milgeteitt, und dort die gleiche Größenordnung der Durch-
messer von Kernen (nach S. SACHS, I. c.) und großen Trägern erwähnt.
P. Lenard und C. Ramsauer:
suchung, weiche durch die große Zahi der erforderlich gewesenen
Messungen und durch die Schwierigkeiten, weiche die äußerste
Geringfügigkeit der wirkenden und direkt nicht wahrnehmbaren
Dampfspuren mit sich brachte, beträchtliche Zeit beanspruchte,
berichten wir im hier vorliegenden Teil.
Da hiernach die Bildung der großen Träger durch Licht nur
bei Anwesenheit jener Dampfspuren stattfindet, welche wegen
ihrer Geringfügigkeit den bisherigen Untersuchungen entgangen
waren, war es wahrscheinlich geworden, daß die großen Träger
nicht aus den Molekülen des Gases, sondern aus denen der
Dämpfe entstehen, so daß die schwierige Vorstellung von Zu-
sammenhäufungen gewöhnlicher Gasmoleküle vorerst ausge-
schaltet werden konnte. Da ferner das gefundene Anwachsen
der Träger mit zunehmender Lichtstärke zusammentraf mit dem
von Herrn S. SACHS andeutungsweise gewonnenen Resultat,
daß auch die Nebelkerne, welche das Licht erzeugt, hei
größerer Lichtstärke größer ausfallend), lag die Vermutung nahe,
daß die lichterzeugten großen Elektrizitätsträger bloße An-
lagerungsprodukte molekularer Träger an die ebenfalls durch das
Licht, im Gas erzeugten Nebelkerne sein könnten. Vollständige
Aufklärung wäre erreicht, wenn es sich zeigte, daß auch diese
Nebelkerne ohne Vorhandensein von Dampfspuren nicht ent-
stehen. Die besondere Untersuchung, welcher wir demnach
weiter die Nebeikernbildung seihst unterworfen haben, zeigte in
der Tat, daß dem so sei, daß also die erwähnte einfache Er-
klärung über die Bildung großer Elektrizitätsträger durch Licht
zutreffed") Hierüber wird im nächstfolgenden IV. Teil zu be-
richten sein.
Es gewinnt danach immer imehr den Anschein, daß große
Eiektrizitätsträger stets Produkte der Anlagerung ursprünglicher
molekular kleiner Träger, bzw. auch freier Quanten, an vor-
handene (feste oder flüssige) Partikel (Nebelkerne) seien, so
daß große Träger immer dort, aber auch nur dort entstünden,
°) S. SACHS, i. c., p. 24—26. Wir finden nachträglich, daß Herr
(J. T. R. WiLSON schon früher dieses Resultat konstatiert und es für ein-
wandfrei hält (PAP. Prems. H. 492, p. 145, 1899).
io) wn haben diese Erklärung der Entstehung der großen Träger bereits
im 11. Teil, S. 14, milgeteitt, und dort die gleiche Größenordnung der Durch-
messer von Kernen (nach S. SACHS, I. c.) und großen Trägern erwähnt.