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Lenard, Philipp [Hrsg.]; Ramsauer, Carl [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1910, 32. Abhandlung): Über die Wirkungen sehr kurzwelligen ultravioletten Lichtes auf Gase und über eine sehr reiche Quelle dieses Lichtes: Über Bildung großer Elektrizitätsträger. III. Teil — Heidelberg, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.37058#0011
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Wirkungen sehr kurzweiligen ultravioletten Lichtes auf Gase. 111. 11

Die Größe der größten vorhandenen Träger wird ermittelt
aus der Voltzahl desjenigen Punktes der Kurve (z. B. g, lüg. 2),
von welchem ab sie horizontal verläuft, also ihren maximalen
Wert erreicht hat; die Größe der kleinsten Träger wird ermittelt
aus der Voltzahl desjenigen Punktes, in welchem der Anstieg
aufhört, linear zu sein (z. ß. k, Fig. 3). Über die zwischen diesen
Extremen liegenden Trägergrößen läßt sich aus der Kurve ohne
weiteres so viel schließen, daß ein stetig gekrümmter Anstieg,
wie wir ihn meist beobachtet haben, das Vorhandensein aller
Zwischenstufen in kontinuierlicher Folge beweist. Die Mengen
der größten und kleinsten Träger, sowie überhaupt die Mengen
von Trägern bestimmter Wanderungsgeschwindigkeit, lassen sich
nicht unmittelbar aus der Kurve ersehen. Diese Mengen können
aus der Kurve berechnet werden nach der von Herrn A. BECKER
hierfür entwickelten Formel (1. c. Ann. 39, Formel 9).
Aus den Voltzahlen, zusammen mit der Strömungsgeschwin-
digkeit des Gases und den Kondensatordimensionen, berechnen
sich zunächst nach bekannten Prinzipien^) die Wanderungs-
geschwindigkeiten der Träger, welche durch die betreffenden Volt-
zahlen eben völlig abgefangen werden, und aus den Wanderungs-
geschwindigkeiten folgen wieder nach einer früher abgeleiteten Be-
ziehung^") die Trägergrößen. Wir geben zur Orientierung hierüber
die folgende kleine Zusammenstellung (Tab. I), welche sich auf
die von uns, wo nichts anderes bemerkt, überall benutzte Gas-
geschwindigkeit von 1 Liter in 25 Sekunden bezieht.^); das elek-
trische Elementarquantum ist dabei gleich 4,7 - 10*^ elektro-
statischen CGS-Einheiten, der Molekülradius gleich 0*3 -10 ^ mm
gesetzt. Man wird hiernach überalt, wo im folgenden nur Volt-
wegen. aber noch nicht unencüich Mein zu sein, wie die Versuche S. 12
u. 13 beweisen.
16) Siehe die Formet für den liier benützten Kondensator bei A. BECKER,
züz%. 4. P/M/s. -31, p. 95, 1910.
11) P. LEN ARD, & P//.7/5., Bd. 3, S. 312 ff., 1900.
iS) Bei Geschwindigkeiten von 1 t in 22—dO Sek. ist nach einer Unter-
suchung, die Herr NEHRU im hiesigen Institut ausgeführt hat, die Strömung
im BECKER'schen Kondensator noch wirbelfrei ; schnellere Strömung ergibt
lumultuarische Bewegung, also unbrauchbare Messungen. Steigert man die
Geschwindigkeit über 1 I in 10 Sek., so kann es wieder achsenparallele
Strömungslinien im Kondensator, also wieder brauchbare Messungen geben
(so z. B. bei den oberen Kurven von Fig. 2). Es ist nicht ersichtlich, in-
wiefern bei den in der Literatur bisher vorfindlichen Trägeruntersnchungen
diese Verhältnisse genügend berücksichtigt worden sind.
 
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