Metadaten

Reinganum, Max; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1910, 8. Abhandlung): Veränderung der Reichweite von Alpha-Strahlen durch elektrische Potentiale — Heidelberg, 1910

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37034#0007
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Veränderung der Reichweite von a-Strahlen durch elektrische Potentiale.

fenster die mit dem Elektrometer verbundene runde Messing-
platte vom Durchmesser 2,8 cm gegenüber. Das seitliche Rohr R
dient zum Ausgleich der Druckschwankungen der Luft in der
.Ionisationskammer mit der Atmosphäre. Elektrometer und Ioni-
sationskammer befinden sich zusammen in einem (gestrichelt
gezeichneten) Drahtkäfig, in dessen rechter Vertikalfläche gerade
die Ebene der Aluminiumfolie liegt. Das Drahtnetz hat also
an dieser Stelle einen Ausschnitt, der aber, wie diese ganze
Seite des Drahtnetzes, mit Stanniolfolie so überklebt ist, daß
nur eine kreisrunde Öffnung übrig bleibt, die der Aluminium-
abschluß A der .Ionisationskammer gerade ausfülit. Auf diese
Weise ließ sich ein vollkommener elektrostatischer Schutz er-
zielen, d. h. das Elektrometer zeigte keinen Ausschlag, wenn
man beliebig hohe Spannungen der Aluminiumfolie von außen
näherte. Auf die Wichtigkeit des elektrostatischen Schutzes hat
auch Herr EvE hingewiesen. (Versuche, die ich zunächst mit
geschlossenen Röhren anstellte, bei welchen die Luft der .Ioni-
sationskammer und der Luftstrecke in regulierbarer Weise ver-
dünnt werden konnte, der das Poloniumpräparat enthaltende Teil
dagegen, um Isolation bei Anlegen von Spannung zu erhalten,
möglichst hoch evakuiert wurde, gab ich wegen der Unmöglich-
keit auf, vollkommenen elektrostatischen Schutz des Elektro-
meters mit der benutzten Versuchsanordnung zu erhalten.)
Elektrometer und Ionisationskammer befanden sich auf einer
Wandkonsole, das Poloniumpräparat P war auf einem der Kon-
sole nahe gebrachten soliden Gaußstativ montiert. Bei Wieder-
holung der Versuche dürfte es empfehlenswert sein, alles auf eine
Unterlage zu montieren, wenigstens wenn der Beobachtungsraum
Erschütterungen durch Wagenverkehr usw. von außen ausgesetzt
ist, doch wäre diese Umänderung sehr umständlich gewesen und
erwies sich als nicht, unbedingt nötig. Das Präparat bestand
aus einem von der Chininfabrik Buchler & Co. bezogenen, dünnen
Poloniumniederschlag auf einer quadratischen I qcm großen
Kupferscheibe. Auf der Rückseite war senkrecht zur Scheibe,
ein Kupferstäbchen zum Halten angelötet. Dieses paßte wiederum
in das Ende eines dickeren, etwa 4 cm langen Messingstabs, der
seinerseits, in der gezeichneten Weise, in die Durchbohrung eines
Eunkenmikrometers befestigt war. (Die Funkenstrecke ist der
Deutlichkeit halber in der Seitenansicht, das übrige in der Auf-
sicht gezeichnet.) Bei manchen Versuchen war das Präparat
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften