Metadaten

Reinganum, Max; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1910, 8. Abhandlung): Veränderung der Reichweite von Alpha-Strahlen durch elektrische Potentiale — Heidelberg, 1910

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37034#0008
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Max Reinganum:

8
noch, wie die Figur zeigt, von einer Messingglocke umgeben, die
nach der Jonisationskammer zu von einem Goldblättchen abge-
schlossen wurde. Zum Druckausgleich hatte die Glocke eine seit-
liche Öffnung. Auf diese Weise wurde folgendes erreicht: Erstens
wurde die direkte Aufladung des Poloniumniederschlages selbst
vermieden, die eventuell eine Störung der Versuchsverhältnisse
bringen konnte. Zweitens wurden die langsamen Elektronen
von vornherein zurückgehalten, und drittens stand auf diese Weise
der Aluminiumfläche eine größere geladene Fläche gegenüber,
als wie sie die freie aktivierte Scheibe repräsentierte, so daß die
Kraftlinien noch senkrechter auf die Aluminiumfolie verliefen.
Es zeigte sich aber in den Resultaten kein bemerkbarer Unter-
schied, ob mit dem Schutz oder ohne ihn gearbeitet wurde. Eine
Umdrehung der Mikrometerschraube entsprach einer Änderung
der Funkenstrecke um 1 nun, oder der Verschiebung jeder Kugel
um Vg mm. Da die Trommel 100 Teilstriche hatte, so ließ sich
also die Verschiebung des Präparats um ßöoo mm direkt messen
und 1/2000 mm konnten noch geschätzt werden. Die aktive Fläche
stand möglichst parallel zu dem Aluminiumabschluß der Joni-
sationskammer und wurde senkrecht auf diesen verschoben.
S bedeutet die Skala und Fernrohr, ihm gegenüber hatte das Draht-
netz einen Ausschnitt.

Die Versuche.
Es empfahl sich, der Nadel nicht die hohe Aufladung (220 \ .)
der städtischen Leitung zu geben, da sich dann die positive Auf-
ladung des nicht geerdeten Ouadrantenpaares infolge der a-Strah-
lung des Präparats durch ein Wandern des Nullpunkts um etwa
8 cm (etwa 1/2 \ . entsprechend) bemerkbar machte. War da-
gegen die Nadel nur auf 16 V. geladen, so konnte dem mit der
Jonisationskammer verbundenen Ouadrantenpaar eine Ladung
von derselben. Größenordnung erteilt werden, welche einerseits
das Bild der Skala nicht aus dem Fernrohr brachte und ander-
seits völlig genügte, um während der Versuchsdauer den Joni-
sationsstrom so stark zu machen, den Aufiadungseffekt (und die
damit verbundene, jetzt kaum zu beobachtende Nullpunkts-
änderung) unmerklich zu machen. Es machte nun keinen Unter-
schied mehr, ob mit positiv oder negativ geladenem Ouadrantcn-
paar gearbeitet wurde. Die eigentlichen messenden Versuche
wurden stets mit positiv geladenem (hiadrantcnpaar ausgeführt.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften